
9. Oktober 2005: Als Kimi Räikkönen in Japan “eines seiner besten Rennen” fuhr
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Es heißt, dass der Suzuka International Racing Course, auf dem seit 1987 der Große Preis von Japan ausgetragen wird, eine der letzten “Fahrerstrecken” im Rennkalender der Königsklasse sei. Einen eindrucksvollen Beweis dafür lieferte McLaren-Pilot Kimi Räikkönen am 9. Oktober 2005, als er vom 17. Startplatz zum Sieg fuhr. Am 9. Oktober 2005 gewinnt Kimi Räikkönen den Japan-GP vor Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso
Der damals 25-jährige Finne reiste bereits ohne Titelchancen nach Suzuka. Der WM-Kampf war entschieden: Fernando Alonso (Renault) stand als neuer Weltmeister fest, denn Räikkönen lag zwei Rennen vor Saisonende bereits 23 Punkte (damals gab es noch zehn Punkte für einen Sieg) zurück. Nur die Konstrukteurs-WM war noch offen. Das Qualifying, zu dieser Zeit noch im Einzelzeitfahren ausgetragen, sollte zum entscheidenden Faktor werden. Denn während die ersten Fahrer ihre Runden noch auf trockener Strecke absolvierten, setzte gegen Ende der Session Regen ein. Räikkönen erwischte die schlechtesten Bedingungen und eine nasse Strecke.
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Das spiegelte sich im Qualifying-Ergebnis wider: Mit einer Zeit von 2:02.309 Minuten war der McLaren-Pilot über 16 Sekunden langsamer als Polesetter Ralf Schumacher im Toyota. Eine zusätzliche Motorenstrafe warf ihn zudem um weitere zehn Plätze zurück. Mit Alonso, Räikkönen und dessen Teamkollegen Juan Pablo Montoya auf den Startplätzen 16 bis 18 war somit klar, dass es für die Topfahrer eine Aufholjagd werden würde. Einzig Giancarlo Fisichella, Teamkollege von Alonso im zweiten Renault, startete mit Platz drei aus aussichtsreicher Position. Alonso bleibt hinter Michael Schumacher stecken Alonso erwischte den besten Start und machte bereits in der ersten Runde acht Positionen gut, während Räikkönen fünf Plätze gewann und sich zunächst auf dem zwölften Rang wiederfand. Montoya hingegen schied früh aus, nachdem er im Duell mit Jacques Villeneuve (Sauber) ins Gras rutschte. In der Folge steckte Alonso ganze 20 Runden hinter Michael Schumacher im Ferrari fest. Räikkönen dagegen pflügte durchs Feld: Er überholte Felipe Massa (Sauber), Antonio Pizzonia (Williams), Villeneuve und kurz darauf auch Christian Klien im Red Bull. Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte
In Runde 14 lag der McLaren-Pilot bereits auf dem siebten Platz, direkt hinter seinem WM-Rivalen Alonso. Obwohl das Hinterherfahren damals einfacher war als mit der heutigen Aerodynamik, blieb Überholen ohne DRS eine Kunst. Drei Überholmanöver in drei Runden waren daher alles andere als alltäglich. Sechs Umläufe später setzte Alonso in der legendären 130R zu einem Manöver an, das bis heute in Erinnerung geblieben ist: Er überholte Schumacher außen. Vier Runden vor dem Ferrari kam der Spanier an die Box – ebenso wie Räikkönen, der mit wenig Sprit an der Spitze pushte und anschließend vor Alonso wieder auf die Strecke kam. Räikkönen überholt Fisichella im dramatischen Finale Kurz darauf leistete sich Schumacher in der Schikane einen Verbremser, den Räikkönen eiskalt nutzte: Der Finne zog außen in der ersten Kurve vorbei, und schnappte sich in der zweiten Boxenstopp-Phase auch noch Jenson Button (Honda) und Mark Webber (Williams).
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Als letzter Fahrer kam Räikkönen erst in Runde 45 von 53 zum Stopp und kehrte mit 5,5 Sekunden Rückstand auf den Führenden Fisichella zurück auf die Strecke. Innerhalb von nur vier Runden halbierte er den Abstand und setzte den Italiener massiv unter Druck. Fisichella verteidigte sich in der vorletzten Runde in der Schikane zu heftig und verlor dadurch Schwung auf der Start-Ziel-Geraden. Räikkönen witterte seine Chance, zog aus dem Windschatten heraus und ging in der ersten Kurve auf der Innenseite vorbei – ein Angriff in letzter Sekunde, der bis heute als einer der spektakulärsten Siege seiner Karriere gilt. LAT Kimi Räikkönen überholte Giancarlo Fisichella in der letzten Runde
“Ich glaube, das war eines meiner besten Rennen überhaupt, mit viel harter Arbeit, und ich habe es wirklich genossen”, sagte Räikkönen nach dem Rennen. “Angesichts all der Probleme, die wir hier hatten, ist es einfach fantastisch, mit einem Sieg nach Hause zu gehen.”
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“Ich habe so hart gepusht, wie ich konnte, und das Auto wurde immer besser. Nach dem zweiten Stopp hatte ich genug aufgeholt, um anzugreifen, und das habe ich getan. Ich bin in der letzten Runde in die erste Kurve an ihm vorbeigegangen. Eine dieser Gelegenheiten, die man einfach nutzen muss.” Renault gewinnt trotzdem die Konstrukteurs-WM Fisichella erklärte: “Das Team hat mir gesagt, dass Kimi nach dem letzten Stopp nah dran war, und er hat sehr schnell aufgeholt, besonders, als mich ein Überrundeter in der 130R blockiert hat, was mich viel Zeit kostete. Er war im letzten Teil der Runde extrem schnell, und ich habe alles gegeben, um ihn hinter mir zu halten, aber er hielt die Linie in Kurve 1, und das war’s.”
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Trotz des spektakulären Sieges von McLaren-Pilot Räikkönen wendete Renault mit den Plätzen zwei und drei für Fisichella und Alonso das Blatt in der Konstrukteurswertung: Das Team aus Enstone lag nun zwei Punkte vor McLaren, nachdem es vor dem Japan-Rennen noch zurückgelegen hatte. Den Sieg beim Saisonfinale in China holte sich Alonso, der Renault damit auch den Konstrukteurstitel sicherte. McLaren verpasste den Titelgewinn knapp, und musste ganze 19 Jahre auf den nächsten WM-Erfolg warten: Erst 2024 triumphierte McLaren mit Lando Norris und Oscar Piastri wieder in der Konstrukteurs-WM.
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