
Fragen und Antworten zu Mick Schumachers IndyCar-Test in Indianapolis
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Es wird ernst: Seit 15 Uhr (9 Uhr Ortszeit) testet Mick Schumacher im “Brickyard”. Der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher pilotiert einen Dallara IR-12 (auch DW12) des Teams Rahal Letterman Lanigan Racing (RLL). Er fährt jedoch nicht im Oval, sondern auf dem Road Course, einer abgewandelten Version der Formel-1-Strecke aus den 2000er-Jahren. Penske Entertainment Mick Schumacher macht ernst: In Indianapolis testet er IndyCar
Der Test läuft noch bis 17 Uhr Ortszeit, also 23 Uhr MESZ. Anschließend wird sich Schumacher um Mitternacht auf einer Pressekonferenz zu seinem Test äußern, natürlich gibt es das Wichtigste dieser Pressekonferenz auch bei uns nachzulesen. In der Vormittagssession fuhr Mick Schumacher gleich einmal die Bestzeit beim Test. Mehr dazu in Kürze. Das ist die Strecke Anders als im Oval, auf dem die IndyCars Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 380 km/h erreichen, wird auf dem Road Course mit konventionellen Flügeln gefahren. Schumacher begibt sich also auf relativ bekanntes Terrain, da er aus seiner Zeit in den Nachwuchs-Formelserien und der Formel 1 reichlich Monoposto-Erfahrung auf Rundkursen hat.
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Die Strecke unterscheidet sich vom Formel-1-Kurs, der von 2000 bis 2007 befahren wurde, an mehreren Stellen: Nach der ersten Schikane und der anschließenden Rechtskurve, Kurve 4, geht es direkt durch eine Vollgas-Schikane auf die Gegengerade. Der langgezogene Linksbogen mit zwei 90-Grad-Rechtskurven wird also rechts liegen gelassen. Wo sich zu Formel-1-Zeiten die zwei Spitzkehren im Infield befanden, wurde längst eine deutlich flüssigere Rechts-Links-Schikane mit 90-Grad-Kurven gebaut. Bis zu diesem Punkt (Kurve 10) ist die Strecke also deutlich schneller als der ehemalige Formel-1-Kurs. Fotos: Mick Schumacher testet IndyCar in Indianapolis
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Dafür wird im letzten Sektor nicht die Steilkurve befahren, sondern ein langsamer Komplex aus einer 90-Grad-Rechtskurve und einer anschließenden Linkskurve, die dann in einen Rechtsbogen mündet, der zurück auf Start/Ziel führt. Hier ist die Streckenführung also deutlich langsamer als auf der ehemaligen Formel-1-Variante. Was will Schumacher mit dem Test bezwecken? Schumacher, der seit 2024 Werksfahrer für das Alpine Endurance Team in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ist und dort bislang drei Podiumsplätze geholt hat, sieht sich nach Karriereoptionen für die Zukunft um. Eigentlich wollte er in die Formel 1 zurückkehren, doch Cadillac wollte ihn lediglich als Test- und Ersatzfahrer bei einem parallelen WEC-Engagement im Jota-Team engagieren. Der IndyCar-Test ist nun eine Möglichkeit, zu den Monoposto-Boliden zurückzukehren. Wird Mick Schumacher 2026 IndyCar fahren? Das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Zunächst einmal ist es ein erstes Abtasten. Es deuten jedoch einige Zeichen darauf hin, dass Schumacher zumindest vorübergehend zu den IndyCars wechseln könnte.
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Eine Parallelsaison aus IndyCar und WEC ist jedenfalls nicht möglich. IndyCar hat einen sehr kompakten Kalender. 2025 war das Saisonfinale bereits am 31. August. In einen Zeitraum von weniger als sechs Monaten wurden 17 Rennen gequetscht. 2026 gibt es vier Terminkollisionen, darunter alle Rennen vor den 24 Stunden von Le Mans. In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Gerüchte um Schumachers Zukunft, darunter auch die Option, ein Jahr in der WEC auszusetzen und ab 2027 für McLaren zu fahren. Da McLaren ebenfalls über ein IndyCar-Team verfügt, wäre das Entwicklungsjahr des LMDh-Boliden für Schumacher eine ideale Gelegenheit, sich während der Entwicklung mit IndyCar-Einsätzen scharf zu halten. queueTwitterWidget();queueTwitterWidget(); Aktuell ist aber noch nicht klar, was Schumacher vorhat. Die Verbindung zu RLL kam über den Ex-Sportwagenpiloten Dirk Müller zustande, der als Berater Schumachers fungiert. Wie schnell sind IndyCars? IndyCars sind nach der Formel 1 die zweitschnellsten Rundkursfahrzeuge auf dem Planeten. Verglichen mit europäischen Formelfahrzeugen gelten sie als grobschlächtiger. Sie sind schwerer, haben aber mehr Leistung als ein Formel-2-Auto, und sind sehr stabil gebaut. Die Aufhängungen vertragen sogar leichte Kollisionen.
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Das Chassis kommt bereits seit 2012 zum Einsatz (ein Nachfolger ist für 2028 geplant). Dennoch änderten die Boliden ihr Aussehen mit der Zeit mehrfach, da eine standardisierte Aerodynamik verwendet wird (eine Ausnahme bildeten die Jahre 2015 bis 2017, als verschiedene Aerokits erlaubt waren, das Experiment wurde aber schnell wieder eingestellt).
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Die aktuelle Aero kommt seit 2018 zum Einsatz, doch es wurden Änderungen eingeführt. 2020 debütierte der Aeroscreen, das IndyCar-Pendant zum Halo in den FIA-Rennserien. 2024 debütierte ein Hybridantrieb. queueTwitterWidget();queueTwitterWidget(); Die 2,2-Liter-V6-Turbomotoren von Honda und Chevrolet (Schumacher fährt beim Test einen Honda-Motor) leisten zwischen 700 und 750 PS (die Angaben variieren von Quelle zu Quelle) und können kurzzeitig durch einen Hybrid-Boost um weitere 150 PS ergänzt werden. Weil anstelle von Batterien Superkondensatoren verwendet werden, ist ein schnelles Laden und Entladen möglich. Der Boost wird mehrere Male pro Runde verwendet und steigert die Systemleistung auf bis zu 850 PS. Was macht die IndyCar-Serie so speziell? In der IndyCar-Serie müssen die Fahrer sich mit verschiedensten Streckentypen auseinandersetzen. Es gibt Rund- und Straßenkurse, wie sie Mick Schumacher schon aus Europa kennt. Der Indianapolis Road Course ist ein traditioneller Rundkurs, also eine permanente Rennstrecke. Die Strecken sind oft deutlich welliger als in Europa, vor allem die Straßenkurse.
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Auf Rund- und Straßenkursen gibt es eine Überholhilfe namens Push-to-Pass, mit der der Ladedruck für eine bestimmte Zeit (meist 200 Sekunden) im Rennen aktiviert werden kann. Auch müssen im Rennen zwei Reifenmischungen verwendet werden (rote Seitenflanke: weiche Mischung; schwarze Reifenflanke: harte Mischung). queueTwitterWidget();queueTwitterWidget(); Und dann gibt es die Ovale, die ihrerseits in zwei Kategorien geteilt werden: Kürzere Ovalkurse, die mit einer ähnlichen Aerodynamik gefahren werden wie die Rund- und Straßenkurse, nur mit flacheren Flügeln, und Superspeedways, bei denen das Auto eine komplett andere Optik bekommt. Das Indy 500 wird mit einem solchen Superspeedway-Kit gefahren. Informationen zum Fahrzeug Der IR-12 war ein sicherheitstechnischer Quantensprung für IndyCar. Die Anzahl tödlicher Unfälle, die die Serie und ihren Vorgänger (IRL) in den 2000er-Jahren plagten, ging massiv zurück. Bis heute ist nur ein IndyCar-Fahrer im IR-12 ums Leben gekommen: Justin Wilson wurde 2015 auf dem Pocono Raceway bei über 350 km/h von einem fliegenden Teil am Kopf getroffen und verstarb.
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Das Chassis ist für alle Fahrer gleich, die Aerodynamik ebenfalls. Unter dem Carbon-Kleid dürfen die Teams jedoch Eigenentwicklung betreiben, vor allem im Bereich der Aufhängungssysteme. Technische Daten Dallara IR-12 (DW12) – Typ: Carbon-Kevlar-Monocoque, Motor als tragendes Teil
– Leergewicht: 810 Kilogramm (inkl. Motor/Hybrid) in High-Downforce-Konfiguration
– Länge/Breite/Höhe: 5,123/1,949/1,016 Meter
– Radstand: 2,984-3,086 Meter (einstellbar)
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– Raddimensionen: 15×10 Zoll vorn, 15×14 Zoll hinten
– Reifen: Firestone Firehawk (auf Rund- und Straßenkursen in zwei Mischungen)
– Bremsen: PFC Carbonbremsscheiben mit Monoblock-Aluminium-Bremssätteln – Motorenzulieferer: Chevrolet, Honda
– Typ: Wassergekühlter V6-Twinturbo-Motor
– Hubraum: 2,2 Liter
– Zylinderbankwinkel: 90 Grad
– Turbolader: Twin BorgWarner EFR 7163
– Ladedruck: 1,3 bar (Superspeedways), 1,5 bar (Standardmodus), 1,65 bar (Push-to-Pass) queueTwitterWidget();queueTwitterWidget(); – Leistung: 600 (Superspeedways) bis 720 PS (Rund- und Straßenkurse)
– Max. Drehzahl: 12.000 U/min
– Kraftstoff: 100 Prozent erneuerbarer Ethanol-Kraftstoff von Shell
– Einspritzdruck: maximal 300 bar
– Mindestgewicht: 112,5 Kilogramm
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– ECU: McLaren Applied Technologies TAG 400i
– Hybrideinheit: standardisierte IndyCar-Eigenentwicklung
– Energiespeicher: Superkondensatoren
– Leistungs-Output: ca. 150 PS zusätzlich zum Verbrennungsmotor Wer ist noch beim Test dabei? Beim Test nehmen fünf IndyCar-Rookies teil und zwei etablierte Piloten, die allerdings für ein neues Team antreten. Dabei handelt es sich um Alexander Rossi und Christian Rasmussen bei Ed Carpenter Racing. Ein aus europäischer Sicht bekannter Name ist Dennis Hauger, denn der Norweger fuhr lange in der Formel 3 und Formel 2. Er ist amtierender Indy-NXT-Champion (ehemals Indy Lights). – A.J. Foyt Enterprises: Caio Collet
– Andretti Global: Lochie Hughes
– Dale Coyne Racing: Dennis Hauger
– Ed Carpenter Racing: Christian Rasmussen, Alexander Rossi
– Juncos Hollinger Racing: James Roe
– Rahal Letterman Lanigan Racing: Mick Schumacher
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