Früher Fokuswechsel, bitterer Preis: Die wahre Ursache von Alpines Absturz
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Alpine wird die Formel-1-Saison 2025 wohl als Schlusslicht der Konstrukteurswertung beenden, nachdem das Team bereits früh im Jahr 2025 sämtliche Ressourcen auf das Projekt für 2026 umgelenkt hat. LAT Images Pierre Gasly im Alpine A525 beim Formel-1-Rennen in Brasilien 2025
Der Rennstall aus Enstone startete solide in das Jahr und nahm Schwung aus dem starken Saisonfinish 2024 mit. Pierre Gasly erreichte in den ersten sechs Grands Prix dreimal Q3, darunter Startplatz fünf sowie Platz sieben beim Grand Prix von Bahrain. Doch Alpine verlor an Boden, nachdem die Entwicklung am A525 im Juni eingestellt wurde. Andere Teams hingegen brachten weiterhin Updates – Haas etwa lieferte beim USA-Grand-Prix im vergangenen Monat ein großes Paket aus neuem Unterboden und überarbeiteter Karosserie.
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Für Alpine wurden die letzten Saisonrennen damit besonders hart, da sowohl Gasly als auch Franco Colapinto sich häufig nur noch gegenseitig am Ende des Feldes bekämpften. Nielsen: Die technische Basis stimmt nicht beim A525 “Zusammengefasst ist unser größtes Problem, dass unser Auto nicht schnell genug ist. Natürlich gibt es eine Million Gründe”, erklärte Alpine-Teamchef Steve Nielsen im Gespräch mit . “Dafür sind sowohl Enstone als auch die Leute an der Strecke verantwortlich. Aber vieles läuft darauf hinaus, dass das Auto, das wir auf die Strecke stellen, nicht gut genug ist – und wir müssen ein besseres bauen.” Formel 1 2025: Der Alpine A525 von Gasly und Doohan
“Das müssen wir rechtzeitig für das kommende Jahr schaffen, und ich bin optimistisch, dass es gelingt. Es ist aber kein Geheimnis, dass wir eines der ersten Teams waren, das komplett auf das nächste Jahr umgeschwenkt hat – angesichts der Vielzahl technischer Veränderungen, die kommen. Je früher man damit beginnt, desto ausgereifter ist das Auto beim Saisonstart.” Nielsen, der im September 2025 als neuer Teamchef zu Alpine kam, verteidigte den frühen Fokuswechsel, räumte jedoch ein, dass man nicht damit gerechnet habe, dass direkte Konkurrenten ihre Autos so spät in der Saison weiterentwickeln würden. “Ich denke, es war der richtige Schritt. Was uns aber etwas überrascht hat, ist, wie viele unserer Wettbewerber durchgehend weiterentwickelt haben. Siehe Haas. Damit haben wir nicht gerechnet. Trotzdem ist unser Kurs klar, und wir stehen dazu.” Warum fährt Alpine eigentlich nicht zweigleisig? Auf die Frage, warum Alpine nicht parallel das aktuelle Auto weiterentwickelte und gleichzeitig am 2026er-Projekt arbeitete – wie es andere Teams schafften -, erklärte Nielsen die Komplexität dieser Doppelstrategie. “Die kurze Antwort ist: Ich wünschte, wir wären jetzt konkurrenzfähiger. Ich hoffe nur, dass sich der Schmerz, den wir momentan erleiden, nächstes Jahr auszahlt, wenn wir ein deutlich stärkeres Auto auf die Strecke bringen.” Alle Formel-1-Autos von Renault/Alpine
“Aber man muss klar sagen: Die parallele Entwicklung zweier Fahrzeuge … Die meisten Teams haben nur einen Windkanal. Und der ist ohnehin stark reglementiert. Wenn wir das 2025er-Auto im Windkanal behalten, können wir das 2026er-Modell dort nicht testen.” “Man kann zwar beides machen, aber es ist extrem ineffizient. Jedes Herausnehmen eines Modells und Einsetzen eines anderen kostet Zeit im Windkanal. Man verliert Stunden und Tage mit Kalibrierung und Umrüstung. Wir hielten es daher für die beste Möglichkeit, den größten Schritt zu machen, indem wir das diesjährige Auto nicht weiterentwickeln.”
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“Und ich sollte erwähnen: Als das Team im Frühjahr in Bahrain testete, sah das Auto durchaus konkurrenzfähig aus. Wir waren überrascht, wie viel Arbeit die anderen geleistet haben. Hoffentlich können wir im März, wenn wir weiter vorne liegen, sagen: ‘Das ist der Grund.’ Falls wir vor ihnen stehen. Aber aktuell weiß das niemand.” Keine zusätzliche Drucksituation für 2026 Nielsen glaubt nicht, dass der frühe Entwicklungsschwenk – der Alpine mit nur 22 Punkten ans Tabellenende führte, rund ein Drittel des Punktekontos des nächstbesten Teams – zusätzlichen Druck für 2026 erzeugt. circuitpics.de Steve Nielsen ist der neue starke Mann am Teamsitz in Enstone
“In der Formel 1 herrscht immer Druck. Egal, ob man um Platz eins oder Platz zehn fährt – Druck ist immer da. Man lernt, damit zu leben, oder man tut es nicht. Es gibt immer etwas, womit man unzufrieden ist: ein langsamer Boxenstopp, eine schlechte Strategie, fehlerhaftes Reifenmanagement oder etwas anderes. Man geht selten oder fast nie abends ins Bett und denkt, alles sei perfekt.” “Und je schneller das Auto wird, desto stärker wächst der Druck”, meint Nielsen. “Letztlich – und Leute aus anderen Sportarten beschreiben es ähnlich – empfindet man bei einem Auto, das gewinnen kann, oft eher Erleichterung als Freude, wenn man dieses Potenzial tatsächlich abruft.” “Wenn man weiß, dass man gewinnen, ein Podium holen oder Platz zehn erzielen kann, und es gelingt, ist es gut. Wenn nicht, kann man nicht zufrieden sein. Ich habe Rennen erlebt, in denen wir Erster und Dritter wurden – und ich war vollkommen unzufrieden, weil es eigentlich Platz eins und zwei hätte sein müssen.” Meistgelesen in unserem Netzwerk Motorrad
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Der Alpine-Teamchef resümiert: “Wir sind alle ziemlich selbstkritisch. Da ist es sehr leicht, sich auf die negativen Punkte zu konzentrieren. Der Druck ist also immer vorhanden.”
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