Kann Oscar Piastri die Negativserie beim Großen Preis von Brasilien stoppen?
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Kurz vor dem Ende der diesjährigen Formel-1-Saison richtet sich der Blick vor allem auf Oscar Piastri: In Brasilien muss der McLaren-Pilot beweisen, dass er seine Formkrise der letzten Wochen überwunden hat und im Titelduell gegen Teamkollege Lando Norris wieder standhalten kann. LAT Images Kann Oscar Piastri seine Negativserie in Brasilien beenden?
Nach Norris’ Ausfall in Zandvoort war der Vorsprung von Piastri bereits auf 34 Punkte angewachsen. Bei einem problemlosen Saisonverlauf des Australiers wäre es für seinen Teamkollegen nahezu unmöglich gewesen, diesen Rückstand noch aufzuholen. Seine Ruhe und die Konstanz ließen damals kaum Zweifel daran, dass er die Oberhand behalten würde. Doch ausgerechnet in dem Moment, als Max Verstappen mit einem erstarkten Red Bull in den Titelkampf zurückkehrte, fand auch Lando Norris wieder zu seiner Topform und avancierte in den vergangenen Rennen bei McLaren zum klar dominierenden Fahrer. Oscar Piastri erlebt zuletzt eine schwierige Phase Für Piastri wäre das angesichts seines Punktepolsters zunächst kein großes Problem gewesen – doch ein kostspieliger Ausfall in Baku nach einem unruhigen, von Zwischenfällen geprägten Wochenende, gefolgt von zwei schwachen Auftritten in Austin und Mexiko, brachte ihn völlig aus dem Rhythmus.
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Der Australier war zuletzt deutlich von der Spitze und seinem Teamkollegen entfernt. Währenddessen fuhr Norris in Mexiko sein bestes Qualifying des Jahres und gewann das Rennen mit einem beeindruckenden Vorsprung von 30 Sekunden, womit er die WM-Führung mit einem Punkt Vorsprung übernahm. Datenanalyse: Warum Oscar Piastris Formtief keine Überraschung ist Video wird geladen… Formel-1-Datenexperte Kevin Hermann analysiert, Oscar Piastris Formtief in Singapur, Austin und Mexiko.
Die Schwierigkeiten des einstigen WM-Favoriten lösten eine Welle an Spekulationen unter Fans und Experten aus. Während einige den einst so souveränen Piastri unter dem Druck des Titelkampfs zerbrechen sahen, vermuteten andere technische Probleme mit seinem Chassis. Wieder andere gingen so weit zu spekulieren, McLaren könne eines seiner eigenen Autos sabotieren, um Verstappen zu schlagen und so den ersten Doppeltitel seit 1998 zu sichern – obwohl das Team zuvor großen Aufwand betrieben hatte, Norris und Piastri als gleichberechtigte Nummer eins zu behandeln. Wo McLaren die Gründe für das Piastri-Tief sieht McLaren erklärte die jüngsten Schwierigkeiten des Australiers jedoch mit technischen Ursachen: Die geringen Gripverhältnisse in Austin und Mexiko sowie die besonderen Eigenschaften des schnellen, aber schwierig zu beherrschenden MCL39 hätten Piastri erheblich zu schaffen gemacht. “Es war gut, zu zeigen, dass unser Auto das schnellste im Feld ist”, erklärte Teamchef Andrea Stella. “Doch das schnellste Auto muss auch auf eine ganz bestimmte Weise gefahren werden – insbesondere bei Bedingungen wie hier oder in Austin, mit heißem Asphalt, rutschigen Reifen und einer Fahrweise, die Lando eher intuitiv liegt als Oscar.” Anzeige McLaren Fanartikel
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“Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass Oscar noch nicht einmal seine dritte Formel-1-Saison vollendet hat. Solche Situationen, wie wir sie in Mexiko und Austin erlebt haben, sind genau das, was einen Fahrer weiterbringt. In jeder Session lernt Oscar, wie er sich anpassen muss. Oscar kann sehr stolz darauf sein, wie er damit umgegangen ist.”
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“Man hat im Rennen gesehen, dass er das Gelernte bereits angewandt hat”, fügt Stella hinzu. Vereinfacht gesagt musste Piastri akzeptieren, dass ein leichtes Übersteuern oder Rutschen des Autos kein Zeichen für Fahrfehler war – im Gegenteil, genau dieses Verhalten war nötig, um die letzten Zehntel herauszuholen, wie Norris es gelungen war. McLaren-Pilot ratlos: “Völlig andere Fahrweise nötig” Piastri selbst räumte ein, dass es schwierig gewesen sei zu verstehen, warum sein bisher so präziser und kontrollierter Fahrstil plötzlich nicht mehr funktionierte. “Aus irgendeinem Grund war in den letzten beiden Wochenenden eine völlig andere Fahrweise nötig”, erklärte der 24-Jährige leicht ratlos. Sutton Images Oscar Piastri hatte zuletzt mit seinem McLaren MCL39 zu kämpfen
“Was in den 19 Rennen zuvor so gut funktioniert hat, war plötzlich nicht mehr anwendbar. Herauszufinden, warum das so ist, war nicht einfach, aber letztlich ging es darum, verschiedene Ansätze auszuprobieren. Die Art, wie ich in den letzten Wochen fahren musste, ist für mich nicht besonders natürlich, also versuche ich, das Beste daraus zu machen.”
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Stella schloss kategorisch aus, dass Piastris Formtief etwas mit dem erzwungenen Chassiswechsel nach dem Unfall in Baku zu tun haben könnte. “Alle Daten, alle indirekten Messungen zeigen, dass mit dem Auto alles in Ordnung ist. Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln”, betont der Italiener. “Ich weiß, dass in der Formel-1-Geschichte oft über Chassiswechsel spekuliert wird”, ergänzt Stella. “Aber in Wahrheit werden ohnehin ständig Teile wie der Unterboden oder der Frontflügel rotiert. Wir haben keinerlei Hinweise, dass es am Auto liegt.” Norris beweist in Mexiko: McLaren ist noch siegfähig! In Mexiko konnte McLaren immerhin unter Beweis stellen, dass das Auto weiterhin das Potenzial besitzt, Rennen nicht nur zu gewinnen, sondern auch zu dominieren. Zwar hatte das Team dies nie ernsthaft bezweifelt, doch nach den Niederlagen gegen Verstappen auf Strecken, auf denen McLaren 2024 noch klar überlegen gewesen war, hatte das Selbstvertrauen spürbare Risse bekommen.
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Norris’ Sieg brachte daher eine spürbare Erleichterung und gab Stella neues Vertrauen, dass man Verstappens Vormarsch zu seinem fünften Titel in den verbleibenden vier Rennen stoppen könne – auch wenn der Niederländer nun nur noch 36 Punkte hinter McLarens Spitzenreiter liegt. LAT Images Ist Lando Norris in aktueller Form überhaupt noch einzuholen?
Ab dem Sprintwochenende in Sao Paulo steht jedoch auch Piastri unter Beweisdruck: Die Theorie von McLaren, dass sein Formtief streckenabhängig war, muss sich nun bestätigen. “In den letzten vier Rennen gibt es keinen Grund anzunehmen, dass eine Strecke dem einen Fahrer mehr liegt als dem anderen”, betonte Stella. “Für Lando und Oscar wird es keine layoutbedingten Nachteile geben.” “Wir müssen lediglich sicherstellen, dass wir die gesamte Performance abrufen können, die im Auto steckt – so wie in Mexiko, im Gegensatz zu den Wochen davor. Auch wenn Oscar dort Punkte an Verstappen verloren hat, hat er viel gelernt. Dieses Wissen ist eine Investition, um in jeder Bedingung konkurrenzfähig zu sein. Insgesamt gehen wir ermutigt und optimistisch aus dem Wochenende hervor.” Meistgelesen in unserem Netzwerk Motorrad
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Um seine Titelchancen zu wahren und gleichzeitig das Vertrauen in sich und sein Auto zurückzugewinnen, wäre es für Piastri entscheidend, den Negativtrend so früh wie möglich zu stoppen – und am besten bereits an diesem Wochenende in Interlagos wieder auf Tuchfühlung mit Norris zu kommen.
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