
“Manchmal schwieriger zu handhaben”: Pirelli reagiert auf Verstappen-Kritik
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Nach dem Qualifying beim Großen Preis von Aserbaidschan nahm Polesetter Max Verstappen kein Blatt vor den Mund: Der Niederländer kritisierte die weichste Pirelli-Mischung C6 scharf und forderte den italienischen Reifenhersteller sogar auf, “diesen Reifen lieber zu Hause lassen.” circuitpics.de Pirelli-Motorsportchef Mario Isola reagiert auf die Verstappen-Kritik
Nun hat Pirelli-Motorsportchef Mario Isola auf die Vorwürfe des aktuellen Weltmeisters reagiert: “Ich habe die Kommentare gesehen”, sagte der Italiener in einem exklusiven Interview mit Motorsport.com, einer Schwesterplattform von im Motorsport Network. “Ich hatte bislang keine Gelegenheit, mit Max zu sprechen, aber ich werde das noch tun”, meint Isola, der allerdings gelassen bleibt: “In jedem Fall ist es nicht dringend, da es keinen Plan gibt, den C6 in diesem Jahr bei einem weiteren Rennen einzusetzen.” Pirelli-Reifen kommt 2025 nicht mehr zum Einsatz Die Entscheidung, den C6-Reifen auch in Singapur und Las Vegas einzusetzen, sei bereits lange vor Verstappens Äußerungen revidiert worden, betont Isola. Einen Zusammenhang mit der heftigen Kritik des aktuellen Weltmeisters gebe es daher nicht.
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“Die ursprüngliche Idee, den Reifen in Singapur und Las Vegas einzusetzen, wurde verworfen, weil die Energieniveaus in Singapur deutlich höher sind und in Las Vegas auch die Temperatur ein zu berücksichtigender Faktor ist”, begründet der Pirelli-Motorsportchef die Entscheidung. Sutton Images Max Verstappen ist nicht gut auf den C6-Reifen von Pirelli zu sprechen
Aufgrund der Gefahr von Graining sei die C6-Mischung “keine wirkliche Option” mehr gewesen. Während der Stadtkurs in Singapur die Reifen stark beansprucht, wirft die Entscheidung für Las Vegas aber Fragen auf: Unter kühleren Bedingungen würde man üblicherweise eine weichere Mischung erwarten, um die Reifentemperatur schneller zu erreichen. “Das stimmt”, räumt Isola ein, lieferte jedoch zugleich eine technische Begründung: “Je weicher die Mischung, desto geringer ist auch die mechanische Widerstandsfähigkeit. Und das bedeutet, dass sich Graining leichter bildet, insbesondere bei kalten Bedingungen.” Warum der C6-Reifen für Graining anfällig ist “Wenn wir vom Graining sprechen, dann beschädigt man den Reifen vor allem in der ersten Nutzungsphase, wenn er zwar von den Decken vorgewärmt wurde, aber noch nicht vollständig auf Betriebstemperatur ist. Dann ist die Mischung etwas empfindlich, was die mechanische Belastbarkeit betrifft.” Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Das führe dazu, dass das Graining besonders schnell auftritt. “Und wenn das einmal passiert, kann das natürlich die Leistung beeinträchtigen”, erklärt der Pirelli-Verantwortliche. “Wenn man einen C5 hat, der gut funktioniert, ohne zu viel Graining oder mit geringer Abnutzung, dann ist es besser, bei C3, C4 und C5 zu bleiben.” Dass sich der C6 als Fehlgriff erwiesen hat, wollte der Italiener aber nicht stehen lassen. “Wenn man etwas Positives an der Reifenwahl für Baku und einige andere Rennen finden will, dann ist es, dass sie im Qualifying für etwas Unsicherheit gesorgt hat”, meint Isola. “Einige Fahrer wollten den C6 verwenden, andere den C5.” Mario Isola kontert Verstappen: C6 ist schneller als C5 “Was wir herausgefunden haben, ist, dass die Performance des C6 immer noch besser war als die des C5, aber der Unterschied war nicht groß – wahrscheinlich ein, zwei Zehntel.” Das widerspricht Isola der Behauptung Verstappens, dass die weichste Mischung langsamer sei. Datenanalyse: Warum McLaren seine Pace verloren hat Video wird geladen… Formel-1-Datenexperte Kevin Hermann analysiert, warum McLaren in Monza und Baku plötzlich Red Bull und Max Verstappen unterlegen war.
“Nein, sie war immer noch die schnellste, aber für die Fahrer manchmal schwieriger zu handhaben”, kontert der Pirelli-Motorsportchef. “Sie ist etwas spitzer oder unvorhersehbarer, daher ist es nicht ganz einfach, die volle Leistung aus dem C6 herauszuholen.”
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Gleichwohl gab Isola zu, dass Verstappen in einigen Punkten sogar recht habe. “Wir sind uns völlig bewusst, dass C5 und C6 derzeit sehr nah beieinander liegen. Das Ziel für das nächste Jahr ist es, diese beiden Mischungen etwas stärker voneinander abzugrenzen, also mit einem größeren Delta, um dem C6 eine klar definierte Position zu geben.” Reifenmischungen werden für 2026 verändert Isola erinnert, dass der neu entwickelte C6-Reifen, der auch in Monaco, Imola und Kanada schon genutzt wurde, in diesem Jahr zum ersten Mal eingesetzt wird. “Wir haben daraus gelernt und wissen nun, dass die Mischungen für das kommende Jahr unterschiedlich ausfallen müssen, wenn sie homologiert werden.” “Der Punkt ist, dass im nächsten Jahr ohnehin alle Mischungen unterschiedlich sein werden, da sich auch die Reifen an sich verändern”, erinnert Isola an die veränderten Reifendimensionen. “Aber ich verstehe Max’ Kommentare. Sie unterscheiden sich nicht wesentlich von dem, was wir selbst analysiert haben, daher stimme ich Max grundsätzlich zu.”
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