
Meinung: Hat Max Verstappen wirklich noch eine WM-Chance?
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Nach Max Verstappens Dominanz in Monza und Baku – während McLaren schwächelte – könnte die Formel-1-Saison 2025 plötzlich einen überraschenden dritten Titelanwärter haben. Der Red-Bull-Pilot gewann beide Rennen souverän von der Pole, und zum ersten Mal in diesem Jahr blieb McLaren zwei Grands Prix in Folge ohne Sieg. circuitpics.de Kann Max Verstappen Lando Norris und Oscar Piastri noch abfangen?
In Italien belegten Lando Norris und Oscar Piastri noch die Plätze zwei und drei. Doch in Baku kam Norris nur als Siebter ins Ziel, während Piastri bereits in der ersten Runde ausschied. Trotzdem führt Piastri die Meisterschaft sieben Rennen vor Schluss weiterhin mit 25 Punkten Vorsprung vor Norris an. Verstappen liegt 69 Zähler zurück, und sowohl Norris, Piastri als auch McLaren-Teamchef Andrea Stella wollen ihn nicht aus dem Titelkampf ausschließen.
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Verstappens Klasse ist bekannt. Jetzt scheint er zudem wieder über ein Auto zu verfügen, das konstant mit dem McLaren MCL39 mithalten kann. Aber ist er damit wirklich ein ernstzunehmender Titelrivale? Unsere Autoren geben ihre Einschätzung. Verstappens Chancen liegen in McLarens Händen (Filip Cleeren) Als Andrea Stella am Samstagabend Verstappen einen Titelkandidaten nannte, wollten viele Journalisten wissen, ob er das ernst meinte – immerhin lag der Niederländer da noch 94 Punkte zurück, bei nur acht verbleibenden Rennen. Nach seinem Sieg in Baku sind es jetzt nur noch 69 Punkte Rückstand bei sieben Rennen. Ein weiterer Beweis für Verstappens Klasse und ein schwaches Wochenende für McLaren. Eigentlich sollte Piastris Vorsprung reichen. Der McLaren ist grundsätzlich das schnellere Auto, auch wenn er in Monza und Baku nicht die Pace hatte. Auf High-Downforce-Strecken wie Singapur, Katar oder vielleicht Mexiko sollte der MCL39 wieder klar im Vorteil sein. Datenanalyse: Warum McLaren seine Pace verloren hat Video wird geladen… Formel-1-Datenexperte Kevin Hermann analysiert, warum McLaren in Monza und Baku plötzlich Red Bull und Max Verstappen unterlegen war.
Selbst wenn Verstappen auf anderen Strecken Siege holt, dürften ein paar starke Resultate Piastris reichen, um den Schwung des Red-Bull-Piloten zu bremsen. Letztlich hat McLaren sein Schicksal also selbst in der Hand. Das Wochenende in Baku darf sich nicht wiederholen: Fehler beider Fahrer, ein langsamer Boxenstopp und ein Auto, das nicht wie erhofft funktionierte. Vielleicht wollte Stella mit seiner Aussage auch das Team wachrütteln, damit in Woking niemand nachlässig wird.
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Der Konstrukteurstitel ist praktisch sicher, doch im Titelkampf gegen ein wiedererstarktes Red-Bull-Team darf McLaren keine Schwächen zeigen. Denn Verstappen hat nur eine Chance, wenn McLaren es erlaubt. Räikkönens Aufholjagd zeigt: Ein Verstappen-Comeback ist möglich (Jake Boxall-Legge) Rein theoretisch ist es durchaus denkbar, dass Verstappen noch ein so spektakuläres Comeback hinlegt, dass die beiden McLaren-Fahrer den Winter lieber untertauchen. Die Chancen sind nicht hoch, aber das Leben richtet sich nicht nach den Vorhersagen der Buchmacher. Selbst George Russell hätte rechnerisch noch Titelchancen, auch wenn der Mercedes-Pilot 112 Punkte Rückstand auf Piastri hat.
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Ein Blick in die Statistik zeigt, dass ähnliche Rückstände schon aufgeholt wurden. Mit sieben verbleibenden Rennen sind noch rund 29 Prozent der Saison offen. Ein Fahrer kann maximal 199 Punkte holen. 175 durch sieben Siege, dazu 24 Punkte in den drei Sprints. Verstappens Rückstand von 69 Punkten entspricht also 34 Prozent dieser maximal möglichen Ausbeute. Baku: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Zum Vergleich: Kimi Räikkönen 2007. Damals standen fünf der insgesamt 17 Rennen noch aus, also etwa 29 Prozent der Saison. Räikkönen lag 16 Punkte hinter Lewis Hamilton, nach dem damaligen Punktesystem (10 Punkte für einen Sieg) ein Rückstand von 32 Prozent der noch verfügbaren Punkte. Dieser Unterschied von 2 Prozent zwischen beiden Situationen könnte dem Ein-Punkt-Vorsprung entsprechen, den Räikkönen am Ende gegenüber den damaligen McLaren-Piloten hatte – und zeigt, dass Verstappen eine noch härtere Aufgabe vor sich hat, um den Rückstand wieder einzuholen.
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Diese Zahlen sollte man mit Vorsicht genießen, aber die Geschichte zeigt, dass es nicht unmöglich ist. Wenn McLaren weiter Fehler macht oder Pech hat, könnte der Niederländer tatsächlich zurückschlagen. Es sind schon verrücktere Dinge passiert (Stuart Codling) Ich erinnere mich noch gut an 2007, als wir bei F1 Racing versucht haben, die Titelchancen für unsere Covergeschichten einzuschätzen – und dabei regelmäßig von den Rennereignissen überholt wurden. Für die Oktober-Ausgabe hatten wir gleich vier Cover-Versionen vorbereitet, abhängig vom Ergebnis in Spa. Und trotzdem wurde es eine lange Nacht mit PDF-Korrekturen der Nachrichten- und Reaktionsrubrik mit nur einem Balken WLAN in einem Hotel in Spa.
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Beim nächsten Rennen dachten wir, es würde einfacher. Räikkönen galt als Außenseiter – praktisch für unsere Grafiker, da der “Iceman” bekanntermaßen kamerascheu war und wir kein geeignetes hochauflösendes Bild für das Cover hatten. Formel-1-Quiz
Mit welchem Motor wurde Max Verstappen in der Saison 2021 Weltmeister?
Osella Honda Veritas Maserati Teste Dich jetzt im Formel-1-Quiz und vergleiche Dich mit anderen Usern Die turbulenten Ereignisse des Brasilien-GP zwangen uns dann zu einer Last-Minute-Planänderung. In letzter Minute wurde ein altes 35-Millimeter-Foto von Kimi auf das Cover gequetscht, während Lewis Hamilton weiterhin den Großteil der Titelseite einnahm. Und ich durfte einen sechsseitigen Artikel schreiben, um den neuen Cover-Spruch “Hamilton über Brasilien: Die Niederlage wird mich nur stärker machen” zu rechtfertigen.
Nicht nur das, derselbe Artikel wurde im Inhaltsverzeichnis auch als “Der Iceman kommt – wie Kimi gegen alle Erwartungen Weltmeister wurde” verkauft.
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Mit ein bisschen Seitenlayout-Zauberei hat es irgendwie beides abgedeckt. Geeignete Bilder von Kimi für ein Cover zu bekommen, blieb die Zeitschriftenbranche noch ein Jahrzehnt lang ein Problem. Und natürlich ist Räikkönen nicht der einzige Ferrari-Weltmeister, der unerwartet ins Titelrennen zurückkehrte. Andere Ära, andere Anzahl an Rennen, anderes Punktesystem, aber zur Saisonmitte 1964 lag John Surtees nur auf WM-Rang sieben, hinter Fahrern wie Richie Ginther und Peter Arundell … Baku war ein Ausrutscher, McLaren hat alles im Griff (Ed Hardy) Ja, es stimmt: Schon Seltsameres ist passiert. Räikkönen hat bewiesen, dass man niemanden zu früh abschreiben darf – und “niemand” ist in diesem Fall der aktuell beste Fahrer der Formel 1.
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Aber mal ehrlich: Zwei starke Rennen von ihm bedeuten noch keinen Wendepunkt. In der heutigen Zeit neigen wir dazu, die jüngsten Ergebnisse überzubewerten und Langzeittrends zu ignorieren. Beispiele gibt es genug: Yuki Tsunoda wird nach einer schwachen Saison von vielen die Formel-1-Tauglichkeit abgesprochen. Nyck de Vries wurde als Red-Bull-Fahrer gehandelt, weil er nach einem einzigen guten Rennen in Monza einen Platz bei AlphaTauri bekam. Und vor zwei Rennen hieß es nach Norris’ Ausfall in Zandvoort noch, Piastri hätte die WM schon sicher. Anzeige Max Verstappen Fanartikel
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Mein Punkt ist: McLaren und seine beiden Fahrer haben in dieser Saison bislang noch nie viele Punkte in einer kurzen Zeit liegenlassen. Baku war schwach, ja. Aber es war nach Kanada erst das zweite Mal, dass das Team 2025 nicht auf dem Podium stand.
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Damit Verstappen wirklich noch eine Chance hat, müsste McLaren jetzt regelmäßig das Podest verpassen. Doch sowohl Piastri als auch Norris sind konstant und zuverlässig genug, um das zu verhindern. Und wie auch Fil sagte: Viele der noch anstehenden Strecken liegen McLaren gut. Wie sollten also beide Fahrer diese goldene Chance noch verspielen? Verstappen hat es nicht mehr selbst in der Hand (Ruben Zimmermann) Meine Kollegen haben es bereits angedeutet, aber ein ganz entscheidender Faktor ist meiner Meinung nach, dass Verstappen nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden kann. Das ist zum Beispiel der Unterschied zu Norris, der ebenfalls einen Rückstand aufholen muss.
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Gewinnt der Brite ab jetzt jedes Rennen, ist er am Ende des Jahres Champion. Eine einfache Rechnung, die für Spitzenreiter Piastri sowieso auch gilt. Bei Verstappen hingegen trifft das nicht zu. Selbst wenn Verstappen alle 199 Zähler holen sollte, die ab jetzt noch zu vergeben sind, würde Piastri gleichzeitig auf 147 Punkte kommen, wenn er bei allen Rennen und Sprints jeweils Zweiter wird. Damit würde Verstappen also “nur” 52 der benötigten 69 Zähler aufholen. Heißt: Piastri müsste noch nicht einmal bei jedem Rennen Zweiter werden, er könnte sich sogar einige noch schlechtere Resultate erlauben.
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Und wie von den Kollegen bereits erwähnt kommen noch einige Strecken, auf denen McLaren eigentlich einen Vorteil gegenüber Red Bull haben sollte. Das Szenario, dass Verstappen ab jetzt wirklich alle Rennen gewinnt, ist also mehr als unwahrscheinlich. Ohne noch mindestens zwei weitere Ausfälle bei Piastri sehe ich für Verstappen daher keinen realistischen Weg, der noch zum Titel führen könnte.
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