
Meinung zu “Reverse Grid” und Sprints: Was die Formula 1 jetzt braucht!
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Es gibt zwar noch keine konkreten Pläne, doch Stefano Domenicalis jüngste Aussagen haben die Diskussion über mögliche Änderungen am Grand-Prix-Format neu entfacht. AFP Formel-1-Rennstart in Baku 2025
Formel-1-Boss Domenicali sagte am Rande des Grand Prix von Italien in Monza: “Im Moment läuft alles sehr gut, aber gerade deshalb dürfen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Wir müssen über den nächsten Schritt nachdenken.” Konkret heißt das: über das Wochenendformat. Neben der Idee, mit der Anzahl der Sprint-Events im Kalender zu experimentieren, bestätigte Domenicali auch, dass Rennen mit einer umgedrehten Startaufstellung – nach dem “Reverse-Grid”-Verfahren – “auf der Agenda” stehen.
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Außerdem deutete er an: 300-Kilometer-Grands-Prix seien “für jüngere Zuschauer vielleicht etwas zu lang”. Es sind demnach kürzere Distanzen nicht ausgeschlossen für die Zukunft. Zwar gibt es bisher keine formalen Vorschläge, doch Domenicalis Worte reichten aus, um eine neue Debatte anzustoßen. Wir stellen uns daher folgende Fragen: Muss die Formel 1 ihr Wochenendformat wirklich aufrütteln? Gibt es Raum für mehr Sprints – und ist es richtig, die Idee der “Reverse Grids” wieder aufzugreifen? Hier schildern unsere Redakteure ihre Meinungen! Zufall ist nicht die Lösung von Filip Cleeren Die Formel 1 sollte nicht um des Änderns willen Änderungen vornehmen. Aber gleichzeitig wäre es fahrlässig von Rechteinhaber FOM, nicht wenigstens darüber nachzudenken, wie man die Serie spannender machen kann. Also tun wir das. Formel-1-Quiz
Welcher Rang war der beste von Stefan Johansson in der Formel-1-Startaufstellung?
1 2 10 5 Teste Dich jetzt im Formel-1-Quiz und vergleiche Dich mit anderen Usern Ich war nie ein großer Fan der Sprint-Wochenenden. Und auch wenn ich bei vielen davon vor Ort gearbeitet habe, finde ich sie trotz Formatänderungen immer noch ziemlich zäh. Aber man kann nicht leugnen, dass sie ein viel besserer Grund zum Einschalten sind als Trainingssessions – und es ist leicht zu erkennen, warum sowohl Veranstalter als auch TV-Sender sie lieben. Selbst die meisten Fahrer haben sich mittlerweile damit arrangiert. Ich höre, dass die Zahl der Sprints bis zur Saison 2027 auf etwa zehn pro Jahr steigen könnte. Angesichts der bisherigen Erfahrungen hätte ich nichts dagegen. Was mir aber nicht gefällt, ist die verwässerte Version des dreistufigen Qualifying-Formats, die man für Sprint-Qualifyings nutzt. Warum nicht Einzelzeitfahren probieren? Das würde auch das Verkehrsproblem beseitigen, das durch die kurze Dauer der Sprint-Qualifying-Segmente verschärft wird. Ich finde es ermüdend, wenn Fahrer über Verkehr jammern oder darüber, dass die Reifen nicht ins richtige Temperaturfenster kommen – auch wenn es mit diesen Autos valide Gründe sind. Die kontroversesten Formel-1-Kollisionen
Gehen wir Fahrer für Fahrer auf die Strecke, dann gibt es einen reinen Test von Können und Speed. Wenn es funktioniert, könnte man es sogar fürs Haupt-Qualifying zurückbringen.
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Manche von Domenicalis anderen Ideen sind schwerer zu schlucken – insbesondere das Schreckgespenst “Reverse Grids”. Lassen wir das bitte bei den Nachwuchsserien. Denn wenn man Zufall oder künstliche Formate braucht, um das Produkt spannend zu machen, hat man ein viel größeres Problem. Dann sollte man das eigentliche Racing verbessern!
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Die Überlegung, Rennen zu verkürzen, ist interessanter. Aber ich glaube nicht, dass Domenicalis Argument trägt, die jüngeren Fans hätten zu kurze Aufmerksamkeitsspannen für 90 Minuten Live-Action. Highlights sind natürlich beliebt, weil nicht jeder 24 Rennen live schauen will. Aber die Behauptung, “Gen Z” könne keine 90 Minuten Live-Unterhaltung ertragen, lehne ich ab – nicht, solange es Fußball gibt, Kinofilme meist über zwei Stunden dauern und Serien lieber im “Binge” geschaut als einzeln konsumiert werden. Anzeige FORMEL 1 Fanartikel
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Trotzdem lohnt sich ein Blick auf die nackten Zahlen: Der Italien-Grand-Prix dauert 75 Minuten, Singapur kratzt fast an der Zwei-Stunden-Marke. Wäre Singapur kürzer besser? Tradition ist kein Hindernis – Monaco ist ohnehin 15 Prozent kürzer als die übliche Distanz von 300 Kilometer plus eine Runde.
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Aber je weniger Runden, desto weniger Gelegenheiten für echte Racing-Highlights – und auch weniger strategische Optionen. Es sei denn, man zwingt Pirelli zu noch weicheren Mischungen. Mein Fazit wie beim “Reverse Grid”: Wenn Rennen sich ziehen, liegt es nicht an der Länge, sondern daran, dass auf der Strecke zu wenig passiert. Und genau da sollte man ansetzen. Könnten “Reverse Grids” Sprints besser machen? von Oleg Karpow
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Ich muss gestehen: Ich mag die Idee von Sprints. Ich glaube nur, dass das aktuelle Format nicht das Maximum aus ihnen herausholt. Im Programm am Samstagmorgen wirken sie wie ein besseres Training, das nach wenigen Stunden wieder vergessen ist. Lewis Hamiltons Sprint-Sieg in Shanghai war ein gutes Beispiel: kurz Gesprächsthema, dann sofort von der “echten” Qualifikation verdrängt. Für mich sollten Sprints das Samstag-Programm abschließen. Aber das wirft sofort ein Problem auf: Wollen wir wirklich zwei Qualifyings – eines am Freitag, eines am Samstagmorgen? Die Antwort lautet: nein. Video wird geladen…
Hier mein radikaler Vorschlag: Warum nicht die Sprint-Startaufstellung in umgekehrter WM-Reihenfolge festlegen, mit dem Tabellenführer ganz hinten? Ja, das ist extrem – aber es würde echte Spannung bringen.
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Die Frage wäre: Könnten die Spitzenfahrer im 100-Kilometer-Rennen durchs Feld pflügen? Das wäre ein echter Test von Können und Rennhandwerk, statt einfach mit dem schnellsten Auto Punkte abzugreifen. Gleichzeitig hätten schwächere Teams bessere Chancen auf Zähler. Die Formel 1 hat schon diskutiert, die Punktevergabe bis Platz zwölf auszudehnen. Warum das nicht über Sprints erreichen? Mittelfeld- und Hinterbänkler könnten sich über kürzere Distanzen Punkte erkämpfen – während die Titelkandidaten zur Aufholjagd gezwungen wären.
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Und vielleicht braucht es Sprints nicht jedes Wochenende. Warum nicht alle drei Rennen? So würden Spitzenfahrer für Überholkunst belohnt, während die anderen mehr Chancen hätten. Die Traditionalisten werden es hassen – aber niemand kann leugnen, dass es Drama bringen würde. Sprints durch neues Qualifying-Format differenzieren von Jake Boxall-Legge Was das Format betrifft, hat die Formel 1 eigentlich schon eine gute Balance aus sportlicher Integrität und Unterhaltung. Ich würde weder an der Rennlänge noch am Grand-Prix-Qualifying schrauben; beides bietet genug Spannung ohne zu viel künstliche Eingriffe. Aber perfekt ist nichts.
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Mein Favorit für eine Anpassung: das Sprint-Qualifying. Das Dreistufen-Format ist für die Grands Prix top, aber warum muss das Sprint-Wochenende die gleiche, nur verkürzte Version nutzen? Warum nicht ein Ein-Runden-Shootout, sortiert nach den Ergebnissen des ersten Freien Trainings? Oder ein Format wie die Duelle aus der Formel E? Oder etwas ganz anderes? Wenn es künftig mehr Sprints gibt, sollten sie wenigstens ein bisschen anders sein, um sie sehenswert zu machen. Das könnte auch für die Rennen gelten: Warum nicht alle bei maximal 300 kW ERS-Leistung deckeln und die zusätzlichen 50 kW als Push-to-Pass-Funktion zurückgeben? Mehr Sprintrennen? Was die Formel-1-Fahrer davon halten!
Meine persönliche Präferenz wäre zwar: gar keine Sprints, sondern Zwei-Tages-Wochenenden mit nur einem Training vor Quali und Rennen. Aber das wird wohl nicht allzu beliebt sein … Warum zufällige Grids nicht funktionieren von Stuart Codling
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Kein Geringerer als Galileo schrieb: “Dieses große Buch, das Universum, ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.” Das gilt heute mehr denn je, wo große Sprachmodelle unsere Jobs bedrohen und Millionen mit digitalen Währungen spekulieren, die nur als Zahlenketten existieren.
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Wenn Mathematik also jede Frage beantworten kann – warum sie nicht auch auf das Problem anwenden, die Formel 1 für die TikTok-Generation relevant zu halten? Bis 1933 wurden die Startaufstellungen in Monaco per Los entschieden. Manche glauben, das könnte heute wieder Leben ins Geschehen bringen. Das Hauptproblem: “Random Grids” wären nicht nur ein Gimmick, sondern würden der Formel 1 auch eine Session nehmen, die selbst spannend ist, weil sie Risiko in sich trägt. Für die TikTok-Fraktion könnte man stattdessen die Fahrer eine Stunde lang “Takeshi’s-Castle”-artige Challenges machen lassen. Oder eine Sahnetorten-Schlacht.
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Ein weiteres Problem: Wahre Zufallszahlen zu erzeugen ist gar nicht so einfach. Computer liefern nur Pseudozufall, basierend auf Algorithmen. Echte Zufallszahlen brauchen eine Entropiequelle – etwa atmosphärisches Rauschen. Video wird geladen…
Quantum Computing könnte hier eine Lösung sein. Vielleicht sogar ein Geschäftsmodell: ein offizieller Formel-1-Quantum-Partner, der jedes Wochenende live die Startaufstellung auswürfelt. Aber selbst echter Zufall würde an den Klippen menschlicher Wahrnehmung zerschellen. Menschen neigen dazu, Muster zu sehen, wo keine sind. Auch zufällige Folgen bilden Cluster – wie beim Münzwurf, wenn fünfmal hintereinander “Kopf” fällt.
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Kurz gesagt: “Random Grids” würden nicht funktionieren. Teams voller cleverer Leute würden die Methodik endlos infrage stellen. Und jedes Mal, wenn ein Zufallscluster entsteht, gäbe es Proteste und Gezeter. Da wäre eine Tortenwurf-Schlacht wohl wirklich die bessere Lösung! Wenn schon umkrempeln, dann … von Stefan Ehlen
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Ich rate dringend von “Reverse Grids” ab – und schlage stattdessen vor, dass nicht künstlich Spannung erzeugt wird, sondern ganz natürlich: indem das Wochenende nicht mit dem Freien Training beginnt, sondern gleich mit dem Qualifying. Man stelle sich vor: eine “grüne” Strecke, keine Referenzwerte und eine “Fahrt ins Ungewisse” für alle. Da wäre garantiert was geboten – und Überraschungen würden sich von selbst ergeben, wenn jeder sofort unter Druck steht. Spa 1985: Ein Formel-1-Rennen, zwei Wochenenden
Wenn ich noch an den allseits unbeliebten Medientag am Donnerstag denke, möchte ich ergänzen: Lasst uns die Pressegespräche sinnvoll komprimieren und auf den Freitagvormittag legen. Am frühen Nachmittag dann ein kleines Warm-up (Like, wenn du es noch kennst!) für einzelne Installationsrunden, und nach kurzer Pause geht es direkt rein ins Qualifying.
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Am Samstag dann die Freien Trainings – vielleicht mit dem Ansatz, eine Einheit nur für Nachwuchsfahrer einzurichten. Das gab es so ähnlich ja schon einmal, als manche Teams ein zusätzliches Auto für die “Freitagsfahrer” einsetzen durften. Ist aber schon lange her. Für den Sonntagvormittag wünsche ich mir ebenfalls ein Warm-up zurück. Es gibt doch vor Ort nichts Besseres, als wenn der Tag gleich mit Formel-1-Sound beginnt! Das weckt Vorfreude auf den Grand Prix am Nachmittag – und der soll bleiben, wie er ist. Ich würde nur die Reifenregel aufheben: Wenn jemand ohne Stopp durchfahren will – bitte, soll er es versuchen. Nur eine Sache bereitet mir bei diesem Ansatz Bauchschmerzen: Die natürliche Steigerung am Wochenende hin zum Grand Prix gerät durcheinander, wenn das Qualifying noch vor dem Freien Training gefahren wird. Aber ich glaube: Der sportliche Wert des Qualifyings würde steigen, genauso wie die Chance auf abwechslungsreiche Startaufstellungen – ganz ohne Gimmicks. Denn die braucht es nicht.
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