Andretti-Analyse: General Motors als Wegbereiter für den Formel-1-Einstieg?

Andretti-Analyse: General Motors als Wegbereiter für den Formel-1-Einstieg?

 

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General Motors hat sich für die Formel-1-Saison 2028 als Antriebshersteller beim Automobil-Weltverband (FIA) eingeschrieben. Und damit gibt es einen Kritikpunkt weniger am Formel-1-Projekt von Andretti.  General Motors Das gemeinsame Logo von Andretti und Cadillac

Denn Red-Bull-Teamchef Christian Horner hatte vor der Bekanntgabe noch gemeint: “Ich glaube, [Andretti] müsste mit einem eigenen Antrieb einsteigen.” Das, so Horner, könnte Andretti in der Formel 1 Tür und Tor öffnen. Aber wird General Motors mit dem eigenen Antrieb tatsächlich der Türöffner für Andretti? Der US-Konzern war schon vor der Bekanntgabe eine Partnerschaft mit Andretti eingegangen und hatte seine Marke Cadillac ins Rennen geschickt, um dem US-amerikanischen Formel-1-Projekt Glaubwürdigkeit zu verleihen. Denn Cadillac ist ein Begriff im Motorsport, vor allem in Amerika und in Rennserien wie NASCAR, IMSA oder anderen Langstrecken-Meisterschaften.

General Motors und Andretti meinen es ernst Dass General Motors mit Cadillac nun sogar die Entwicklung eines eigenen Antriebsstrangs anstrebt, unterstreicht nur, wie ernst es Andretti meint. Es will nicht lange als Privatteam mit Kundenstatus in der Formel 1 antreten, sondern mittelfristig ein Werksteam sein. Und General Motors stellt klar: Der markante Cadillac-Schriftzug wird in der Formel 1 nur auf den Andretti-Autos prangen, nicht etwa auf Fahrzeugen von bestehenden Teams, obwohl es zum Beispiel Interesse gibt von Williams, sollte Andretti keinen Zuschlag auf eine Teilnahme erhalten. Aber: Falls Andretti nicht zugelassen wird, könnte General Motors auch einen kompletten Rückzieher machen und den angekündigten Formel-1-Einstieg als Motorenhersteller wieder absagen. Was heißt das für die Formel-1-Chancen von Andretti? Auf dem Papier stärkt das Antriebsvorhaben von General Motors die Position von Andretti, aber es bleibt kompliziert für das Team, das Formel-1-Management (FOM) und die bestehenden Rennställe zu überzeugen. Denn Horner spricht aus, was viele denken im Formel-1-Fahrerlager: Dass ein Privatteam als elftes Team den bestehenden Teams nur schaden werde, vor allem finanziell. Andretti wiederum kann dank der General-Motors-Unterstützung nun behaupten, es mache “den Kuchen größer”, weil es einen Großkonzern um die Marken Cadillac, Buick, Chevrolet und GMC in die Formel 1 bringe. Die Zeiten haben sich geändert Noch vor ein paar Jahren wäre die Kombination aus einem sehr erfolgreichen Rennteam und einem Automobil-Konzern mit Rennsport-Erfahrung praktisch eine Garantie für einen Formel-1-Startplatz gewesen. Aber die Zeiten haben sich geändert. Denn die Formel 1 ist inzwischen deutlich profitabler und hat weltweit an Profil gewonnen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Formel 1 in den “Mainstream-Medien” zum Thema geworden ist. Und das wollen die aktuellen Teams ausnutzen und sich deshalb keine neuen Mitspieler ins Boot holen. Die FIA prescht vor mit ihrer Freigabe Dabei liegt vom Weltverband bereits die Freigabe vor: Die FIA hat das Formel-1-Projekt von Andretti geprüft und für gut befunden. Vielleicht in dem Wissen, dass General Motors das Team nicht nur finanziell unterstützen würde. Ginge es nach der FIA, dann dürfte sich Andretti auf einen Formel-1-Einstieg zur Saison 2025 oder 2026 einstellen. Denn FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem selbst zeigt sich in den sozialen Netzwerken “erfreut über die Nachricht, dass sich General Motors als Formel-1-Motorenhersteller eingeschrieben hat”. Er sieht darin eine “Bestätigung der Antriebsregeln des Weltverbandes” und meint: “Zwei so ikonisch-amerikanische Marken wie Andretti und General Motors tragen zur langfristigen Nachhaltigkeit der Formel 1 bei.” Ford vs. General Motors in der Formel 1? Der Weltverband also ist überzeugt. Vielleicht denken inzwischen auch einige aktuelle Teams anders über Andretti, dass es nicht nur als Nutznießer in die Formel 1 kommen würde, sondern mit eigener Finanzierung und eigener technischer Infrastruktur. Und sollte General Motors einen starken Antrieb bauen, es könnte in der Formel 1 expandieren und dort auch seine anderen Marken auftreten lassen. Und man stelle sich einmal vor, es käme in der Formel 1 zu einem Duell zwischen General Motors und Ford, das in die Antriebsentwicklung bei Red Bull für 2026 involviert ist. Ein solches Szenario dürfte vor allem in den USA für großes Interesse sorgen. Aber bis dahin dauert es wohl noch eine Weile: General Motors plant erst für 2028 mit einem eigenen Antrieb, wird also nicht schon zu Beginn der neuen Motorenära in der Formel 1 dabei sein, sondern kann seine Antriebe in aller Ruhe entwickeln. Was Andrettis F1-Einstieg noch verhindern kann Video wird geladen… Was hinter dem Aufnahmeverfahren von neuen Teams in die Formel 1 steckt und warum das Milliardenangebot von Apple für die TV-Rechte so besonders ist.

Ein Erfolgsfaktor dabei ist aber sicherlich das Personal, und hier müsste General Motors alsbald auf dem Arbeitsmarkt aktiv werden: Designingenieure für Formel-1-Antriebsstränge sind derzeit gefragt wie nie. Setzt all das die Formel 1 umso mehr unter Druck, Andretti zuzulassen? Die Antwort auf diese Frage lautet: ja und nein. Würde das Formel-1-Management einem Team absagen, das einen Automobilkonzern hinter sich weiß, wäre das schlecht für das Image der Rennserie. Mal ganz abgesehen von möglichen rechtlichen Schritten, die Andretti in diesem Fall einleiten könnte. Natürlich: Andretti zuzulassen, nur weil es aus Amerika kommt, das wäre nicht besonders nachhaltig. Aber Andretti hat sich seinen Kritikern gestellt und die wichtigsten Gegenargumente aus der Welt geschafft, um zu zeigen, dass es nicht nur nehmen, sondern auch einen Beitrag leisten will. Jetzt muss sich zeigen, ob das ausreicht, um die Formel 1 mit Serienchef Stefano Domenicali zu überzeugen. Denn dort könnten immer noch Zweifel am Andretti-Cadillac-Projekt bestehen. Insofern kann die Formel 1 natürlich Andretti ablehnen. Doch die Unterstützung, die Andretti in den USA genießt, könnte der Formel 1 noch Schwierigkeiten bereiten und den Formel-1-Boom in den USA wieder einbremsen. Werden die Risse zwischen FIA und Formel 1 größer? Domenicali muss also vorsichtig sein bei seinen Verhandlungen mit Andretti und General Motors. Und es ist sicherlich weitaus schwieriger, ein potenzielles Andretti-Cadillac-Werksteam abzulehnen als “nur” ein Privatteam. Trotzdem könnte die Formel 1 ihre ablehnende Haltung bewahren. Das wiederum könnte weitreichende Folgen haben. Denn Formel-1-Management und FIA sind sich nicht mehr ganz grün. Es sieht ganz nach einem Machtkampf aus zwischen den beiden großen Lagern, nachdem bin Sulayem den Einschreibeprozess im Alleingang angestoßen hat. Was kann Andretti kurzfristig tun, wenn es zugelassen wird? Klar ist: Andretti braucht die Unterstützung eines aktuellen Motorenlieferanten, wenn es wie geplant 2025 oder 2026 in die Formel 1 einsteigen kann. Denn General Motors wird seinen eigenen Antrieb erst 2028 bereitstellen können. Eine Option auf Renault-Antriebe ist bereits ausgelaufen. Andretti müsste erst wieder in neue Verhandlungen mit der französischen Marke eintreten, um die zwei bis drei Jahre bis zum Cadillac-Triebwerk überbrücken zu können. Denn weil Renault derzeit nur das hauseigene Alpine-Team ausrüstet, wäre es die logische Anlaufstelle für ein neues Team, zumindest für 2025. 2026 hätte Andretti mit Audi und Honda gleich zwei Alternativen zu Alpine. Honda wäre die naheliegende Lösung: Mit dessen Tochterfirma HPD ist Andretti bereits in den US-Serien IndyCar und IMSA unterwegs. Fotostrecke: Neue Formel-1-Teams seit der Saison 1990 Michael Andretti will in die Formel 1. Doch das ist gar nicht so leicht! In den vergangenen Jahrzehnten gab es zahlreiche Teamübernahmen und Umbenennungen, doch nur 13 Mannschaften gründeten sich seit dem Jahr 1990 neu. Überlebt haben nur vier Projekte, davon lediglich eines in der ursprünglichen Form. Wir erzählen die Storys dahinter!

Aber all das hängt von der Entscheidung des Formel-1-Managements ab. Andretti kann sich also nur bestmöglich vorbereiten auf einen möglichen Einstieg. Oder tut sich da doch noch was? Die Haltung der zehn bestehenden Teams zu einem möglichen elften Team ist unverändert und lautet: “Wir müssen unsere eigenen Teams [und deren Einnahmen] schützen.” Das ist in Ordnung. Aber wenn die Formel 1 weiter wächst, dann sollte sie durchaus dazu in der Lage sein, 2025 oder 2026 neue Teams zuzulassen. Ganz so, wie es der FIA vorschwebt. Und es fällt schwer, Argumente zu finden, weshalb der Einstieg von General Motors als Antriebshersteller nicht dazu beitragen soll, die Attraktivität der Meisterschaft zu vergrößern. Noch dazu im US-amerikanischen Markt, der für die Formel 1 zu einer Wachstumsregion zählt. Horner sieht FIA und Formel 1 in der Pflicht Eine gewisse Bereitschaft für einen Sinneswandelt scheint vorhanden zu sein. Horner jedenfalls meint: “Man muss nur schauen, wie Audi vorgeht. Audi hat ein bestehendes Team gekauft. Warum sollte es bei anderen anders sein?” “Ich schätze, hier müssen sich Liberty Media und die FIA zusammensetzen und zu einem gemeinsamen Schluss kommen. Denn die Spielregeln müssen für alle gleich sein.” Doch dieser Vergleich hinkt: Audi musste nicht Sauber kaufen, um in die Formel 1 einzusteigen, aber es hat sich entschieden, das zu tun, um nicht ein Formel-1-Team von null auf komplett selbst aufbauen zu müssen. So hatte das einst auch Andretti im Sinn gehabt, blitzte aber bei Gesprächen mit Sauber-Inhaber Longbow Finance ab. Ein aktuelles Team kaufen? Eher nicht … Andere Teams stehen derzeit nicht zum Verkauf. Andretti selbst hat erklärt, es habe zum Beispiel die Lage bei Haas sondiert, aber Gene Haas wolle nicht verkaufen. Für andere Rennställe werden teils astronomische Summen aufgerufen: AlphaTauri etwa soll Investoren für fast eine Milliarde US-Dollar angeboten worden sein, also für umgerechnet über 900 Millionen Euro. Ein komplett neues Team an den Start zu bringen, das ist in jedem Fall teurer als ein bestehendes Team zu übernehmen. Aber wenn es Investoren gibt, die bereit sind, diese Kosten zu tragen, dann könnte man das auch als Zeichen werten, dass die Formel 1 langfristig eben doch mehr für alle bieten kann. So ist die Ankündigung von General Motors zumindest bemerkenswert. Sie stärkt das Formel-1-Projekt von Andretti. Ob sie viel ändert, das muss sich aber erst noch zeigen.

 
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