Ex-Teamchef Cyril Abiteboul sieht “gewisse Arroganz” bei Alpine

Ex-Teamchef Cyril Abiteboul sieht “gewisse Arroganz” bei Alpine

 

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Seit Wochen kommt der Formel-1-Rennstall von Alpine nicht zur Ruhe. Nach der Entlassung von CEO Laurent Rossi folgte kurz vor dem Grand-Prix-Wochenende in Spa der nächste Paukenschlag. Alpine gab die Abgänge von gleich drei Schlüsselfiguren bekannt: Otmar Szafnauer, Alan Permane und Pat Fry.   Cyril Abiteboul lenkte die Geschicke des Formel-1-Teams, als es noch Renault hieß

Der personelle Umbruch inmitten einer enttäuschenden ersten Saisonhälfte hat für einige Kritik gesorgt. Cyril Abiteboul, ehemaliger Direktor des Teams, als es noch Renault hieß, analysiert die Situation im Gespräch mit ‘franceinfo:sport’. “Es spiegelt die Unzufriedenheit mit den Ergebnissen und sehr wahrscheinlich den Verlust der Geduld der Renault-Führungsriege wider”, kommentiert er die jüngsten Personalentscheidungen. “Abgesehen von der Ungeduld gab es zu Beginn der Saison vielleicht auch eine gewisse Arroganz oder ein Übermaß an Selbstvertrauen.” “Wenn man der Realität nicht ins Auge blickt, fängt man nach einer Weile an, sich Geschichten zu erzählen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Geschichte, die wir uns intern erzählt haben, zu schmeichelhaft war. Und Alpine ist ja nicht so weit weg.”

Alpine weit entfernt von erklärten Zielen Doch die Zahlen sprechen am Ende eine deutliche Sprache: In zwölf Grand-Prix-Wochenenden konnte Alpine nur 57 Zähler sammeln und hat auf McLaren, aktuell Fünfter in der WM, 46 Zähler Rückstand. Nur zwei Top-3-Ergebnisse gelangen bisher: im Rennen von Monaco und im jüngsten Sprint von Spa. “Die Zeiten können manchmal gut oder sogar sehr gut sein, manchmal weniger gut. Aber Alpine ist damit nicht allein”, sagt Abiteboul. “Die Schwankungen in der Wettbewerbsfähigkeit haben in dieser Saison alle betroffen außer Red Bull, die einen solchen Vorteil haben, dass sie aus jeder noch so verfahrenen Situation herauskommen.” “Alpine hingegen ist immer eine Stufe schlechter als sie. Manchmal ist es ihre Schuld, manchmal nicht. Sie haben viele Punkte verloren und liegen damit in der Konstrukteurswertung auf Platz sechs, weit entfernt von ihren erklärten Zielen.” Das Auto sei zu Beginn der Saison nicht konkurrenzfähig gewesen und es habe auch keine wundersame Entwicklung gegeben, wie sie andere Teams erlebten. Abiteboul nennt in dem Zusammenhang McLarens jüngsten Leistungssprung. “Alpine hat nicht die Karte gezogen, die sie aus dem Sumpf holen würde.” 100-Rennen-Plan zum Scheitern verurteilt Deshalb sieht der ehemalige Renault-Teamchef Alpines berühmt-berüchtigten 100-Rennen-Plan auch als gescheitert an: “Die Pläne, sich auf 100 Grands Prix festzulegen … warum nicht 120, warum nicht 80. Ich verstehe das nicht.” “Wenn man einen solchen Plan vorlegt, liegt man mit Sicherheit falsch, weil man nicht weiß, was die anderen in der Formel 1 machen. Die kolossalen Investitionen von Aston Martin, der unglaubliche Schwung von Red Bull, all das wird nicht aufhören, nur weil plötzlich Laurent Rossis 99. Grand Prix kommt”, sagt er. Personalbeben bei Alpine Video wird geladen…  

Erschwerend hinzukomme, dass das Team nach Abitebouls Weggang einen kompletten Neustart gemacht habe. “Es wurden etwa fünfzehn Leute entlassen. Das wird in der Formel 1, wie auch in anderen extrem wettbewerbsintensiven Branchen, immer wieder unterschätzt: Es dauert, bis man jemanden von der Konkurrenz bekommt.” “Wenn man 15 Leute entlässt und jemanden einstellt, dann dauert es zwei oder drei Jahre, bis sich das auswirkt. Bei der Umstrukturierung, die Laurent Rossi vornehmen wollte, haben wir die Ergebnisse noch gar nicht gesehen”, weiß Abiteboul. Und er ergänzt: “Jedes Element, das verändert wird, gefährdet potenziell den Teamgeist und die Teamkultur. Gerade an diesen beiden Aspekten mangelt es bei Alpine.” Abiteboul erklärt, was Alpine zum Erfolg fehlt “Die Investitionen sind getätigt worden, die Ressourcen, die Ambitionen der Gruppe, die Unternehmensstrategie mit der Marke Alpine… Es ist alles da. Wenn ein Team alles hat, braucht es etwas, das darüber hinausgeht, jemanden, der es antreibt.” Das fehle Alpine im Moment, findet der ehemalige Formel-1-Teamchef. Auch in den Fahrern Esteban Ocon und Pierre Gasly sieht er dieses verbindende Element nicht. “Zwei Namen sind einer zu viel. Wenn man die Augen schließt und an Mercedes denkt, denkt man an Lewis Hamilton, auch wenn Nico Rosberg einige außergewöhnliche Leistungen vollbracht hat”, betont der Franzose. “Bei Red Bull denkt man an den ersten Zyklus mit Sebastian Vettel, dann an den zweiten Zyklus mit Max Verstappen. Man braucht einen Fahrer, der auch eine Art Teamchef ist, und diese Stärke der Verkörperung ist von grundlegender Bedeutung.” “Heute ist die Startaufstellung sehr konkurrenzfähig, und alle Autos kommen auf der gleichen Runde ins Ziel. In einiger Zeit wird es praktisch Waffengleichheit geben, und was den Unterschied ausmachen wird, sind Ehrgeiz und Entschlossenheit.”

 
Formel1.de 

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