Formel-1-Teamduelle 2023: Halbzeit-Zeugnis zur Sommerpause

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Der erste Feind ist der eigene Teamkollege, heißt es in der Formel 1 so schön. Zwar arbeiten die beiden Fahrer eines Teams für den eigenen Rennstall zusammen, doch natürlich möchte jeder den anderen so gut es geht schlagen, denn im Grunde ist das interne Duell das einzige, das man (unter den meisten Voraussetzungen) direkt vergleichen kann.   Lewis Hamilton hat aktuell die Oberhand über George Russell

Daher wollen wir uns an dieser Stelle einmal Team für Team damit auseinandersetzen, wie sich die Stallgefährten untereinander schlagen: Welches Teamduell ist ausgeglichen? Und welcher Fahrer hat bislang jedes einzelne Qualifying-Duell verloren? Kleiner Spoiler: Zwischen diesen beiden Extremen ist unter den Teams wirklich alles vertreten! (Hier gibt es übrigens eine Tabelle mit allen Duellen in der Übersicht.) Red Bull

Klare Sache bei Red Bull: Nicht nur der WM-Stand zeigt, dass Max Verstappen das Geschehen gegen Sergio Perez klar im Griff hat. Der Niederländer führt im Qualifying-Duell deutlich mit 10:2 gegen den Mexikaner und hat seine beiden Niederlagen auch nur unglücklichen Umständen zuzuschreiben. Der 15. Platz in Dschidda kam aufgrund eines technischen Problems an seinem RB19 zustande, und in Miami setzte der Unfall von Charles Leclerc dem Treiben ein Ende, bevor Verstappen in Q3 eine Zeit setzen konnte. Zumindest ist Verstappen dafür aber selbst verantwortlich, weil er im ersten Versuch keine Runde zustande bekam, während Perez’ Zeit bis dahin für die Pole reichte. Es sollte allerdings vorerst die letzte Glanzstunde an einem Samstag für “Checo” sein, denn bei den folgenden fünf Qualifyings kam er bekanntermaßen nie in Q3. Auch in den Rennen ist die Tendenz eindeutig: Red Bull hat alle zwölf Saisonrennen gewonnen, davon Verstappen zehn und Perez zwei. Zumindest bei den Sprints steht es dank Baku “nur” 1:2 aus Sicht des Mexikaners. Mercedes In den Rennduellen hatte George Russell seinen Teamkollegen Lewis Hamilton 2022 besiegen können, doch danach sieht es in der aktuellen Saison nicht aus. Gerade einmal dreimal kam Russell vor seinem Landsmann ins Ziel: in Dschidda, in Miami und in Spielberg. Wenig überraschend hat Hamilton daher auch in der WM mit 148 zu 99 Punkten deutlich die Oberhand. Im Qualifying ist das Duell deutlich ausgeglichener. Dort führt Hamilton “nur” mit 7:5, allerdings lässt sich auch dort ein klarer Trend erkennen: Vier seiner fünf Siege hatte Russell in den ersten fünf Rennen eingefahren und war sogar mit 3:0 in Führung gegangen, dafür lag Hamilton in sechs der vergangenen sieben Rennen vor seinem Teamkollegen. Russell hat dabei übrigens schon viermal den Einzug in Q3 verpasst, Hamilton lediglich einmal (Miami). Einzig in der Sprintwertung führt Russell das Teamduell an, da er in Baku und Spielberg sowohl im Shootout als auch im eigentlichen Sprint die Oberhand hatte. Zuletzt in Spa war Hamilton in beiden Sessions vorne. Aston Martin Nur bei einem einzigen Rennstall fällt der Teamkollegen-Vergleich noch eindeutiger aus als beim Überraschungsteam der bisherigen Saison, Aston Martin. Fernando Alonso hat Lance Stroll in allen Belangen im Griff und ist teamintern ganz klar die Nummer 1. 10:2 führt der Spanier im Qualifying-Duell und ist bislang auch der einzige Pilot im gesamten Feld, der in allen zwölf Qualifyings bis in Q3 vorgedrungen ist – Stroll scheiterte fünf Mal bereits vorher. Ausgerechnet beim seinem Heimspiel in Barcelona und in Spielberg wurde Alonso im Qualifying von Stroll geschlagen. Noch eindeutiger sieht es im Rennen aus: Lediglich ein einziges Mal kam Stroll vor seinem Teamkollegen ins Ziel, und das auch nur um mickrige 0,8 Sekunden – bei dessen Heimrennen in Spanien. Sechsmal stand Alonso dabei auf dem Podest, Stroll nie. Auch in den Shootouts gewann stets Alonso, wobei SQ2 in Spa endete, ohne dass einer der beiden eine Zeit gesetzt hatte. Aber: Im Sprint liegt Stroll mit 2:1 vorne. Er kam in Spielberg 0,4 Sekunden vor Alonso ins Ziel, und in Belgien hatte der zweimalige Weltmeister sein Auto in Pouhon weggeschmissen. Ferrari Charles Leclerc hat die Nase im Zweikampf bei Ferrari vorne – nicht deutlich, aber doch eindeutig. Im Qualifying-Duell führt der Monegasse gegen Carlos Sainz mit 8:4, zehrt dabei aber vor allem von den vergangenen vier Rennen. Denn nach Kanada hatte es noch ausgeglichen 4:4 gestanden. Beide Ferrari-Piloten waren Dauergast in Q3: Sainz verpasste als Elfter lediglich in Budapest den Einzug, Leclerc als Elfter in Montreal – sowie bei dem desaströsen und rätselhaften 19. Platz im feuchten Qualifying von Barcelona. Auch in den Rennduellen war Leclerc zuletzt der Stärkere und gewann fünf Duelle in Folge, sodass er mit 7:5 jetzt leicht in Führung liegt. Vor allem zu Saisonbeginn hatte Sainz gut vorgelegt, profitierte aber auch von Leclercs Ausfällen in Bahrain und Australien. Kamen beide Ferraris ins Ziel, lag Leclerc sechsmal vorne, Sainz nur dreimal. Der Spanier scheint dafür das bessere Händchen bei den Sprints zu haben und führt dort in beiden Wertungen mit 2:1, weil er in Spielberg und Spa der Bessere war. Das Wochenende in Baku, wo Leclerc zweimal auf Startposition eins fuhr, würde Sainz hingegen lieber gerne vergessen. McLaren Auch bei McLaren ist das Teamduell eindeutig, wobei man natürlich zugutehalten muss, dass Oscar Piastri als Rookie gegen Lando Norris einen schwierigen Stand hat. Der Australier konnte nach Norris’ Mauerberührung in Dschidda einen Punkt im Qualifying-Duell entführen, das war allerdings bis zum Rennen in Spa der einzige, sodass es aus seiner Sicht 2:10 steht. Trotz der Startplätze drei und vier in Silverstone und Budapest verlor er gegen den noch besser platzierten Engländer, was seiner Reputation aber keinen Abbruch tat. Die beiden Qualifikationen in Spa haben seinen Marktwert dann endgültig nach oben getrieben. Auch im Rennvergleich hat der erfahrenere Norris noch deutlich die Oberhand: 9:3 führt er da, wobei seine drei Niederlagen stets in Rennen waren, in denen McLaren ohnehin keine Punkte bekommen hat: Dschidda, Barcelona und Montreal. Seit McLaren eine deutlich bessere Form besitzt, wurde Norris am Sonntag nicht mehr geschlagen, allerdings hat Piastri mit Platz zwei im Sprint von Spa gezeigt, dass das Duell in der zweiten Saisonhälfte für Norris deutlich schwieriger zu gewinnen sein dürfte. Alpine Vollkommene Ausgeglichenheit herrscht bei Alpine, wo sich Pierre Gasly und Esteban Ocon nicht viel nehmen. Im Qualifying-Duell steht es 6:6, wobei sich beide in schöner Regelmäßigkeit abgewechselt haben: Nur einmal konnte jeder der beiden zwei teaminterne Siege in Folge für sich verbuchen. Zumindest hat Gasly in Sachen Q3-Einzug die Nase leicht vorn: Siebenmal schaffte er es im Qualifying in die Top 10, Ocon nur sechsmal. Dafür kam Ocon in den Sprint-Shootouts einmal mehr in den letzten Abschnitt – also auch in der Hinsicht völlige Ausgeglichenheit. Das ist auch so, vergleicht man die Rennergebnisse miteinander: Dort steht es 6:5 für Gasly, wobei er den einen Punkt auch nur bekommen hat, weil er nach dem Unfall der beiden beim Restart in Melbourne offiziell als 13. gewertet wurde, Ocon als 14. Allerdings fällt Ocon in der Wertung die Ausfallquote ein wenig auf die Füße. Zieht man die beiden Alpine-internen Unfälle in Melbourne und Budapest ab, kam Gasly bei jedem Rennen ins Ziel, während Ocon zwei weitere Male nicht die Zielflagge sah. Keine Ausfälle gab es in den Sprints, wo Gasly mit 2:1 führt – inklusive Platz drei zuletzt in Spa. Williams Bei Williams finden wir das klarste Teamduell aller zehn Formel-1-Rennställe vor. Kurz gesagt: Neuling Logan Sargeant konnte Alexander Albon in bislang noch keiner einzigen Session schlagen. Zwar genießt der Amerikaner als Rookie ein wenig Welpenschutz, trotzdem muss er Albon zumindest ein wenig fordern, will er sein Cockpit für 2024 behalten. 0:12 steht das Qualifying-Duell aus seiner Sicht. Am nächsten dran an Albon war er dabei gleich bei seinem ersten Qualifying in Bahrain, wo ihm 0,191 Sekunden auf den Thailänder fehlten, ansonsten beträgt der Rückstand häufig eine halbe Sekunde und mehr. Zweimal kam Sargeant dabei aus Q1 raus, Albon achtmal. Kamen beide Williams im Rennen ins Ziel, dann war es auch stets Albon, der vor Sargeant über den Zielstrich fuhr. Sargeants zwei Punkte im Duell (Stand 2:10) kommen von einem technisch bedingten Ausfall Albons in Dschidda und dessen Unfall in Melbourne. Auch die Sprints hübschen Sargeants Bilanz nicht auf: In allen drei Sprints kam er hinter Albon ins Ziel, und sein größter Erfolg im Shootout ist das Unentschieden in Spa, weil beide Williams in SQ2 keine Zeit gefahren waren. Haas Wo Mick Schumacher nicht glänzen konnte, da glänzt Nico Hülkenberg. Hatte Schumacher im Qualifying mit 6:16 noch deutlich das Nachsehen gegen Kevin Magnussen, so zeigt Hülkenberg dem Dänen diesbezüglich die Grenzen auf: 9:3 führt der Deutsche im Duell und kann immer wieder Glanzlichter setzen, wie mit dem zweiten Platz in Kanada. Zwar hat auch Magnussen einen vierten Startplatz in Miami, trotzdem ist das Qualifying eindeutig: Abgesehen von Miami konnte Magnussen Hülkenberg nur zweimal schlagen: um 0,009 Sekunden in Monaco und in Spa, wo Hülkenbergs Auto streikte. Miami war auch Magnussens einziger Q3-Einzug, “Hülk” stellte den Haas hingegen sechsmal in die Top 10. Das gleiche Bild ergibt auch das Shootout, wo Magnussen nur vorne war, als Haas in Belgien das Timing verpatzte und Hülkenberg keine Zeit fuhr, ansonsten glänzte der Deutsche auch dort mit Glanzlichtern wie Platz vier in Spielberg. Aber: Dafür hatte Schumacher im Rennen mit 13:8 die Oberhand über Magnussen, und das hat Hülkenberg nicht. Dort steht es nämlich nur 6:6, wobei der Deutsche gleich drei Mal von Ausfällen seines Teamkollegen profitierte. Der kam da übrigens zwei Mal in die Top 10, Hülkenberg nur ein Mal. Mehr Punkte holte dabei aber trotzdem der Deutsche. Alfa Romeo Eigentlich wollte Guanyu Zhou in seinem zweiten Formel-1-Jahr näher dran sein an Teamkollege Valtteri Bottas, doch das geben die Duelle nicht her. 2022 gewann der Chinese statistisch nur jedes dritte Rennduell (7:14), und so ist die Quote auch in diesem Jahr: 8:4 führt dort der erfahrene Finne. Und auch im Qualifying, das Bottas 2022 mit 14:8 entschieden hatte, ist es nicht wesentlich aufwärts gegangen. Auch dort ist mit 4:8 nur jede dritte Qualifikation an Zhou gegangen, doch weil Bottas in Silverstone disqualifiziert wurde, ist der Punkt zum Chinesen gewandert, der damit “nur” 5:7 zurückliegt. Der Chinese bleibt auch deutlich häufiger in Q1 hängen: Schon sieben Mal war nach dem ersten Abschnitt Schluss für ihn, Bottas blieb nur zwei Mal hängen und schaffte es auch genauso oft in Q3. Den Glanzpunkt setzte dort aber Zhou mit Startplatz fünf in Budapest. Zumindest geht die Sprintwertung bislang mit jeweils 2:1 an den jüngeren der beiden Piloten. Zhou hatte sowohl in Baku als auch in Spielberg die Oberhand, Bottas dafür in Spa. AlphaTauri Aussagekräftig ist die Statistik zwischen Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo noch nicht: Der Japaner war in Belgien der Bessere, in Ungarn war es hingegen der Australier, der bei seinem Comeback die bessere Figur abgab – wobei Ricciardo in Spa zumindest im Sprint und im Shootout vorne war. Deutlich mehr sagt uns der Vergleich mit Nyck de Vries, der aber wenig schmeichelhaft für den mittlerweile entlassenen Niederländer ausfällt: Denn sowohl im Qualifying als auch im Rennen unterlag er Tsunoda mit 2:8. Nur in Miami und in Barcelona war de Vries vor seinem Teamkollegen gestartet, und nur in Monaco und in Österreich kam er im Rennen vor dem Japaner ins Ziel. Es gab also kein einziges Wochenende, an dem de Vries Tsunoda in allen Sessions im Griff hatte. Auch beide Shootouts verlor der Niederländer, sowie den Sprint in Spielberg, was am Ende nicht genug war, um sein Cockpit bei AlphaTauri zu behalten.

 
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