
Horner-Gerüchte: Warum gibt Aston Martin keine klare Antwort?
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Kaum vergeht eine Woche, ohne dass ein neues Gerücht den ehemaligen Red-Bull-Teamchef Christian Horner mit einem möglichen Job irgendwo im Formel-1-Kosmos in Verbindung bringt. Und es ist hinlänglich bekannt, dass Horner selbst sich längst nicht als fertig mit der Königsklasse betrachtet. Die Fragen bleiben: Wohin könnte er gehen? Und welche Rolle würde er dort einnehmen? circuitpics.de Andy Cowell dementiert nicht, dass Christian Horner zu Aston Martin kommen könnte
Regelmäßig fällt im Fahrerlager der Name Aston Martin, und das aus mehreren nachvollziehbaren Gründen. Teameigentümer Lawrence Stroll verfügt über prall gefüllte Taschen, ist hochgradig ambitioniert – und ebenso ungeduldig. In jüngerer Zeit verfolgt er die Taktik, möglichst viel hochkarätiges Personal von außen einzukaufen, in der Hoffnung, so den direkten Weg zum Erfolg einzuschlagen. Die jüngsten Rochaden auf der technischen Seite – Technikchef Dan Fallows musste gehen, kaum dass er sich eingerichtet hatte; Enrico Cardile wurde als Chief Technical Officer verpflichtet, um dann von Adrian Newey überlagert zu werden, noch bevor Cardile überhaupt seinen “Gardening Leave” beendet hatte – erinnern eher an einen zwanghaften Einkaufsrausch als an einen langfristig ausgeklügelten Masterplan. Was Cowell am Donnerstag gesagt hat Vor diesem Hintergrund ist es naheliegend, dass die Idee eines Horner-Comebacks über Aston Martin eine gewisse Plausibilität erhält. In Singapur nahm die traditionelle Pressekonferenz vor dem Wochenende mit CEO und Teamchef Andy Cowell stellenweise fast surreale Züge an, als er wiederholt auf genau diese Möglichkeit angesprochen wurde.
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“Ich glaube, Christian nimmt sich derzeit eine Auszeit”, lautet Cowells erste, bewusst unverbindliche Antwort. “Vermutlich genießt er Zeit mit Freunden und Familie. Aber er liebt diesen Sport. Ich wünsche ihm alles Gute, ganz egal, was er künftig tun wird.” Das war den Fragestellern nicht genug – also stellten sie die Frage erneut. “Wir haben ein starkes Team”, entgegnet Cowell. Um die Botschaft zu unterstreichen, wiederholt er den Satz und baut ihn aus: “Wir haben ein starkes Team mit Adrian [Newey] an der Spitze der technischen Organisation. Und wir wachsen und entwickeln uns weiter.” Zwar drohte die Gesprächssituation nicht in jene aggressive Endlosschleife abzudriften wie Jeremy Paxmans legendäres Newsnight-Interview mit Michael Howard 1997, bei dem Paxman ein und dieselbe Frage zwölfmal stellte, ohne eine klare Antwort zu erhalten. Doch auch Cowells Antworten waren bis dahin alles andere als befriedigend. Runde 3: Würde er bei der halbherzigen Nicht-Dementi-Linie bleiben oder eine Wendung vollziehen? “Ich denke, Christians Erfolge sprechen für sich”, sagt Cowell schließlich. “Er ist ein großartiger Wettbewerber. Am Ende liegt es an Christian, herauszufinden, was er will. Vielleicht zieht er sich komplett zurück. Vielleicht bleibt er dem Sport in einer anderen Rolle erhalten. Aber das ist seine Entscheidung, nicht wahr?” “Wir jedenfalls haben ein starkes Set-up und marschieren damit nach vorne. Wir sind noch ein relativ junges Team. Wir verfügen über großartige Einrichtungen. Wir bauen unsere Tools weiter aus. Wir haben starke Leute geholt: Adrian, Enrico, Jack [Gioacchino] Vino auf der Aero-Seite. Aber wir haben auch interne Talente: Michael Hart arbeitet eng mit Adrian an der Aerodynamik, Giles Wood ebenso. Und mit Lawrence Strolls Vision sowie den Sponsoring-Einnahmen, die Jeff [Jefferson Slack] generiert, haben wir ein ziemlich starkes Team.” Die Faktoren, die zu Horners Aus bei Red Bull führten
Wäre Cowell in diesem Moment Gast im Spitzengespräch bei Markus Feldenkirchen gewesen, hätte er für Abschweifung wohl sofort einen sauren Drop bekommen. Denn so stark dieses Team auch klingen mag – die eigentliche Frage blieb unbeantwortet: Wäre es nicht noch stärker mit Horner?
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“Ich bleibe bei dem, was ich gesagt habe”, weicht Cowell erneut aus. “Wir haben einen Plan, wir gehen ihn konsequent. Und Christian muss für sich entscheiden, welchen Part er in Zukunft spielen möchte. Und wer weiß, was dann geschieht.” Warum Horner & Aston eine Möglichkeit bleibt Also weder ein Ja noch ein Nein. Dass man Horner in absehbarer Zeit im typischen Aston-Martin-Grün sehen könnte, lässt sich kaum ausschließen. Schließlich hat Lawrence Stroll schon mehrfach bewiesen, dass er bei anhaltendem Misserfolg rasch die Geduld verliert und Führungspersonal bei ihm manchmal nicht länger Bestand hat als die Statisten in einem James-Bond-Film, die allzu oft im Piranhabecken enden.
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Gleichzeitig ist Horner kein gewöhnlicher Angestellter. Er besitzt ein Anwesen auf dem Land, ist mit einem Popstar verheiratet, hat eine wachsende Familie und Pferde. Für Rechnungen muss er keinen neuen Job annehmen. Was ihn antreibt, ist der Wunsch nach Einfluss und Kontrolle, verbunden mit Anteilen am Unternehmen. Für Red Bull waren das zuletzt unüberwindbare Hürden. Und auch für Stroll könnten sie es sein. Hinzu kommt: Adrian Newey ist bereits in leitender Funktion bei Aston Martin installiert, mit erheblichem Einfluss und Eigenkapital. Und nicht zu vergessen: Die zunehmend schwierige Beziehung zu Horner war einer der Hauptgründe für Neweys Abgang bei Red Bull im vergangenen Jahr. Dass er eine erneute Zusammenarbeit begrüßen würde, erscheint wenig wahrscheinlich. Aber hätte er überhaupt ein Mitspracherecht? Sollte Horner nicht 2026 auf anderem Weg zurückkehren, dürfte vieles vom Abschneiden Aston Martins in der kommenden Saison abhängen. Bleibt die Trendkurve flach, wird Stroll unruhig. Und wenn Lawrence Stroll unruhig wird, darf sich die Personalabteilung schon mal auf Überstunden einstellen. Oder, um es mit Cowells unausgesprochenem Fazit zu sagen: In der Formel 1 sollte man niemals nie sagen.
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