Mohammed bin Sulayem: “Ging nur darum, mit Dreck auf die FIA zu werfen”

Mohammed bin Sulayem: “Ging nur darum, mit Dreck auf die FIA zu werfen”

 

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Dass die Formel 1 2023 sechs Rennwochenenden im F1-Sprintformat austrägt, mit einem zusätzlichen (verkürzten) Rennen am Samstag, war ursprünglich keine Erfindung der FIA. Rechteinhaber Liberty Media führte das neue Format in der Saison 2021 ein – und der damalige FIA-Präsident Jean Todt musste erst davon überzeugt werden, der Änderung zuzustimmen.   Formel-1-CEO Stefano Domenicali und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem

Todt äußerte zunächst seine Skepsis gegenüber der Idee. Als Gegenargumente nannte er unter anderem, dass die Historie der Formel 1 verwässert werden und das Publikum übersättigt werden könnte. Ihm war wichtig, dass das Samstagsrennen nicht “Rennen” genannt werden durfte – ein Punkt, in dem die FIA und die Formel 1 seither entspannter geworden sind -, um den Grand Prix als “Hauptact” eines Rennwochenendes nicht zu entwerten. Ende 2021 übernahm Mohammed bin Sulayem das FIA-Präsdentenamt von Todt, und im Frühjahr 2022 initiierte Liberty Media einen Vorstoß, die Anzahl der F1-Sprints für die Saison 2023 von drei auf sechs zu erhöhen. Eine Abstimmung, bei der Sulayem zunächst auf die Bremse trat. “Als ich den Plan bei der Formel-1-Kommission im April vergangenen Jahres zunächst abgelehnt habe, wurde das von einigen so behandelt, als hätte ich eine Straftat begangen”, sagt Sulayem in einem Interview mit ”. “Die Medien haben mich regelrecht attackiert. Ich weiß nicht warum. Sie haben behauptet, ich sei kategorisch gegen die Sprints.”

Worum es bin Sulayem eigentlich ging Dabei ging es ihm nicht darum, die Aufstockung für 2023 (die letztendlich ja auch passiert ist) zu verhindern, sondern diese genau zu prüfen, bevor eine finale Entscheidung getroffen wird. Schließlich bedeuten mehr F1-Sprints auch für die Regelhüter der FIA eine zusätzliche Herausforderung. Sulayem sagte im Mai 2022 gegenüber der ‘Daily Mail’: “Ich muss sehen, ob mein Team vor Ort die zusätzliche Arbeitsbelastung, die die Rennen mit sich bringen würden, verkraften kann. Ich unterstütze die Rennen, wenn es das Richtige ist. Ich sage nicht, dass es das Falsche ist.” Man habe ausreichend Zeit, in Ruhe eine Entscheidung zu treffen, begründete er sein (vorübergehendes) Veto gegen die Aufstockung, und er beklagte, dass seine Sorgen von anderen Playern in der Formel 1 am liebsten übergangen worden wären. Die FIA habe eben eine Stimme in der Formel-1-Kommission, und diese nicht zu hören, habe einen Raub der “Freiheit der Demokratie” bedeutet, kritisierte Sulayem damals. Eine Kritik, zu der er heute weiterhin steht: “Wir mussten uns Zeit nehmen, uns mit unserem Team zu beraten. Aber wir haben die Aufstockung ja eingeführt. Wurde dann gesagt: ‘Oh, das hat die FIA aber gut gemacht?’ Nein! Es ging nur darum, mit Dreck auf die FIA zu werfen. Und ich weiß, dass das womöglich nie ganz aufhören wird.” Wird der FIA-Präsident ungerecht bewertet? Dass sich Sulayem ungerecht bewertet fühlt, kommt nicht das erste Mal vor. Nach dem Chaos um die WM-Entscheidung zugunsten von Max Verstappen in Suzuka 2022 konnte sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner im Rahmen der FIA-Gala am Jahresende eine flapsige Bemerkung nicht verkneifen. Was Sulayem direkt erregte und zu einem Konter veranlasste. Er fühlte sich offensichtlich angegriffen und sagte auf der Bühne in Bologna: “Es war nicht die FIA, die die Regeln gemacht hat, sondern es waren die Teams! Die FIA implementiert sie nur.” Formel-1-CEO Stefano Domenicali musste den Präsidenten lachend am Riemen packen: “Jungs, lasst uns aufs Wesentliche konzentrieren.” Eine Szene, die später von vielen als “bizarr” beschrieben wurde.  circuitpics.de Mohammed bin Sulayem im Interview mit Chefredakteur Christian Nimmervoll in Spa

Oder ein paar Monate später, als er auf Twitter einen möglichen 20-Milliarden-Dollar-Verkauf der Formel 1 nach Saudi-Arabien mit mahnenden Worten begleitete: “Jeder mögliche Käufer sollte gesunden Menschenverstand einsetzen und das größere Wohl des Sports bedenken und einen klaren, nachhaltigen Plan haben – nicht nur eine Menge Geld.” Eine Äußerung, die Liberty Media als geschäftsschädigend empfand und für die Sulayem öffentlich gerügt wurde. In weiterer Folge zog er sich, als Teil eines langfristigen Plans, aus dem operativen Tagesgeschäft der Formel 1 zurück. Dabei fühlt er sich, das macht er im Interview mit ” klar, missverstanden. Ihm gehe es nämlich nicht ums Geld, sondern um das Wohl der Formel 1. Ein Verteidiger der Werte des Sports? In Sulayems Selbstverständnis ist er derjenige, dessen Aufgabe es ist, die Werte des Sports zu verteidigen, während andere Player – als börsennotierte Unternehmen fast zwangsläufig – in erster Linie auf ihren Return on Investment achten müssen. Auf die Frage, ob er persönlich ein Fan des F1-Sprintformats sei oder nicht, antwortet Sulayem: “Es geht nicht um das, was ich will. Es geht darum, was gut für den Sport ist. Ist es gut für die Fans? So schaue ich auf solche Themen. Ich bin der Präsident der FIA, und als Präsident muss ich neutral sein. Aber wenn eine Idee für die Formel 1 und für die Fans gut ist und dann auch noch gutes Business bedeutet, dann umso besser.” “Wenn etwas gut für die Fahrer und Teams ist, ist es fast automatisch gut für die FOM. Die besten Lösungen zwischen Liberty Media oder der FOM und uns sind immer die, wenn wir das Beste für den Sport im Sinn haben. Darum ist mir so wichtig, dass wir gut zusammenarbeiten und nicht eines Tages als geschiedene Leute aufwachen”, sagt er.

 
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