Nach Ecclestone-Aussagen: Massa prüft Anfechtung des Formel-1-Titels 2008

Nach Ecclestone-Aussagen: Massa prüft Anfechtung des Formel-1-Titels 2008

 

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Felipe Massa will prüfen, ob es juristische Möglichkeiten gibt, um den Ausgang der Formel-1-Weltmeisterschaft 2008 anzufechten, die er an Lewis Hamilton mit einem Punkt in der letzten richtigen Kurve des letzten Saisonrennens verloren hat.  LAT Felipe Massa musste sich 2008 mit einem Punkt Rückstand auf Lewis Hamilton geschlagen geben

Der Brasilianer wurde durch die jüngsten Äußerungen des ehemaligen Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone zum Handeln veranlasst, der neue Einblicke in den kritischen Großen Preis von Singapur 2008 gewährte, der Massas Titelambitionen in jenem Jahr einen hohen Preis abverlangte. Das Rennen in Singapur ist vor allem für den von Nelson Piquet jun. absichtlich verursachten Unfall bekannt, der ein Safety-Car auslöste, das schließlich seinem damaligen Renault-Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg verhalf. “Crashgate” schuld an verlorenen Massa-Titel?

Die Kontroverse hatte auch einen großen Einfluss auf den Titelkampf, denn das Safety-Car löste einen verpfuschten Boxenstopp von Massas Ferrari-Crew aus, durch den der damalige Spitzenreiter weit zurückfiel und auf Platz 13 landete, während sein Hauptrivale Hamilton den dritten Platz belegte.
Die Punkteverschiebung an diesem Tag entschied wohl über den Ausgang der Weltmeisterschaft, denn Hamilton beendete die Saison nach dem Grand Prix von Brasilien mit nur einem Punkt Vorsprung auf Massa in der Tabelle. Details über Piquets vorsätzliche Handlungen kamen im folgenden Jahr an die Öffentlichkeit und führten dazu, dass Renault mit einer zweijährigen Sperre aus der Formel 1 belegt wurde, während der damalige Teamchef Flavio Briatore und der Technikchef Pat Symonds ebenfalls für ihre Beteiligung an den Vorfällen bestraft wurden. Fotostrecke: Die kontroversesten Stallordern in der Formel-1-Geschichte Ferrari sorgte in Sotschi 2019 für heftige Diskussionen, als man Sebastian Vettel anwies, Charles Leclerc die Führung zu überlassen. Der Deutsche widersetzte sich, und Ferrari drehte die Positionen später an der Box. In der Geschichte der Formel 1 nicht das erste Mal, dass eine Stallregie für Schlagzeilen sorgte …

Damals forderte Massa die FIA auf, das Ergebnis des Singapur-Grand-Prix zu annullieren, doch die Statuten des Dachverbandes machten dies unmöglich, da die Wertung jeder Saison gemäß dem Internationalen Sportgesetz in Stein gemeißelt ist, sobald die FIA-Preisverleihung abgeschlossen ist. Die Untersuchung der FIA zu den Ereignissen in Singapur ergab zudem keine Hinweise darauf, dass Alonso und das gesamte Renault-Team von dem Unfallplan wussten oder bei dessen Ausführung behilflich waren, sodass es nach Ansicht des Dachverbands unfair gewesen wäre, das Ergebnis zu ändern. Ecclestone: “Hätten Rennen annullieren müssen” Massa ist jedoch der Meinung, dass es Gründe gibt, die Dinge noch einmal zu überdenken, nachdem Ecclestone kürzlich angedeutet hat, dass er und die FIA vor dem Ende der Saison 2008 von dem Regelverstoß wussten – also innerhalb der Zeit, in der Maßnahmen hätten ergriffen werden können, um das Ergebnis zu ändern. In einem Interview mit der Website ‘F1-Insider’ sagt Ecclestone letzten Monat, dass er und der damalige FIA-Präsident Max Mosley “während der Saison 2008” von der Situation wussten. “Wir haben beschlossen, vorerst nichts zu unternehmen”, sagt er. “Wir wollten den Sport schützen und ihn vor einem großen Skandal bewahren.” Fotostrecke: Ecclestones Skandale und Skandälchen Im Laufe seines Berufs- und Privatlebens erwarb sich Bernie Ecclestone den Ruf, jede Krise sowie jeden Skandal unbeschadet zu überstehen und anschließend genauso weiterzumachen wie zuvor. Diese “Tefloneigenschaften” sicherten dem Zampano seine Macht in politischen Zwickmühlen, nach seiner Scheidung, bei allerlei juristischen Problemen und verbalen Entgleisungen. Erstmals wackelte Ecclestone aber nicht als Geschäftsmann, sondern als Rennfahrer. Ein Rückblick auf Skandale und Skandälchen.

“Damals gab es die Regel, dass eine Weltmeisterschaftswertung nach der FIA-Preisverleihung am Ende des Jahres unantastbar war. Also wurde Hamilton die Trophäe überreicht und alles war in Ordnung. Wir hatten rechtzeitig genug Informationen, um die Angelegenheit zu untersuchen. Nach den Statuten hätten wir das Rennen in Singapur unter diesen Umständen annullieren müssen.” Ecclestone: “Mir tut Massa heute noch leid” “Das bedeutet, dass es für die WM-Wertung nie passiert wäre. Und dann wäre Felipe Massa Weltmeister geworden und nicht Lewis Hamilton. Mir tut Massa heute noch leid. Er gewann sein das Finale bei seinem Heimrennen in Sao Paulo, hat alles richtig gemacht.” “Er wurde um den verdienten Titel betrogen, während Hamilton alles Glück der Welt hatte und seine erste Meisterschaft gewann. Heute hätte ich das anders geregelt. Deshalb ist für mich Michael Schumacher immer noch alleiniger Rekordweltmeister. Auch wenn die Statistik was anderes sagt”, so die Aussagen von Ecclestone. Diese Äußerungen haben das Interesse von Massa geweckt, der sagt, er wolle nun prüfen, ob es Gründe gibt, die Angelegenheit auf dem Rechtsweg weiterzuverfolgen oder nicht. Massa: Werde der Sache nachgehen! Im Gespräch mit ‘Motorsport.com’ während des Stock-Car-Pro Series-Wochenendes in Goiânia, sagt Massa: “Es gibt eine Regel, die besagt, dass, wenn eine Meisterschaft entschieden ist, von dem Moment an, in dem der Fahrer die Weltmeistertrophäe erhält, die Dinge nicht mehr geändert werden können, selbst wenn ein Diebstahl nachgewiesen wurde.” “Damals haben mir die Anwälte von Ferrari von dieser Regel erzählt. Wir haben uns an andere Anwälte gewandt, und die Antwort war, dass man nichts tun könne. Also habe ich logischerweise an diese Situation geglaubt.” “Saublöd – das war die dümmste Aktion des Rennens!” Video wird geladen… Es wird hitzig diskutiert: Ging es beim Grand Prix von Australien nur um die Show? Hat Fernando Alonso eine Chance auf die WM 2023?

“Aber nach 15 Jahren hören wir, dass der [ehemalige] Besitzer der Kategorie sagt, er habe es 2008 herausgefunden, zusammen mit dem Präsidenten der FIA, und sie hätten nichts getan, um den Namen der Formel 1 nicht zu beschmutzen.” “Es ist sehr traurig, zu wissen, dass das Ergebnis dieses Rennens annulliert werden sollte und ich einen Titel bekommen hätte. Am Ende war ich derjenige, der durch dieses Ergebnis am meisten verloren hat. Also gehen wir der Sache nach, um das alles zu verstehen.” Massa: In anderen Sportarten wurden Titel auch aberkannt Massa räumt ein, dass die Chancen auf eine Anfechtung des Ergebnisses gering sind, aber er betont, dass ihn das nicht davon abhält, der Sache nachzugehen. “Es gibt Regeln und viele Dinge, die man je nach Land nach 15 Jahren nicht mehr anfechten kann, um eine Situation zu lösen”, sagt er. “Aber ich habe vor, die Situation zu studieren; zu studieren, was die Gesetze und Regeln sagen. Wir müssen eine Vorstellung davon haben, was möglich ist.” Massa ist sich jedoch darüber im Klaren, dass seine Motivation, sich erneut mit der Angelegenheit zu befassen, nicht von dem Wunsch nach einer finanziellen Entschädigung angetrieben wird. “Ich würde es nie aus finanziellen Gründen tun”, sagt er. “Ich würde es aus Gründen der Gerechtigkeit tun.” “Ich denke, wenn man für etwas bestraft wird, das man nicht verschuldet hat, und es ist das Ergebnis eines Raubes, eines gestohlenen Rennens, dann muss der Gerechtigkeit Genüge getan werden. In der Tat ist es richtig, das Ergebnis des Rennens zu annullieren. Das ist die einzige Gerechtigkeit, die man in einem solchen Fall üben kann.”  LAT Gänsehaut pur: Felipe Massa feiert unter Tränen den Sieg beim Saisonfinale und Heimrennen in Brasilien 2008, verpasst den WM-Titel aber um einen Punkt

Massa meint zudem, dass es in anderen Sportarten nicht unüblich sei, die Ergebnisse viele Jahre nach den Wettkämpfen zu ändern, wenn neue Beweise für Betrug aufgetaucht seien: “Wir haben schon andere Situationen im Sport erlebt, wie zum Beispiel Lance Armstrong [Radsportler], dem Doping nachgewiesen wurde, und der alle Titel verloren hat. Wo ist da der Unterschied?” Auf die Frage, ob er mit seinem ehemaligen Ferrari-Team über die Angelegenheit gesprochen habe, sagt Massa: “Noch nicht.” Die FIA ist die letzte Instanz Während Massa plant, sich mit der Angelegenheit zu befassen, scheint es keine Möglichkeiten zu geben, das Ergebnis des Großen Preises von Singapur 2008 annullieren zu lassen. Der Internationale Sportkodex der FIA lässt Proteste nach einem Rennen nicht zu, und das Recht, eine Revision zu beantragen, erlischt 14 Kalendertage nach einem Wettbewerb – und vier Tage vor dem Datum der FIA-Preisverleihung des betreffenden Jahres. Darüber hinaus ist das Rechtssystem der FIA eindeutig, dass die höchste Instanz für Entscheidungen das unabhängige Internationale Berufungsgericht ist – und dass alle an einer Meisterschaft beteiligten Personen sich damit einverstanden erklären, sich an dieses Gericht zu halten. Es gibt also keine alternativen Gerichte, die Massa anrufen könnte. Fotostrecke: Die Formel-1-Karriere des Felipe Massa Ver de novo, Felipe Massa! Der 35-jährige Brasilianer wollte Ende 2016 seinen Helm an den Nagel hängen. Zumindest, wenn es um die Formel 1 geht. Doch Williams holt den Routinier noch einmal zurück. Wir zeigen dir seine Karriere in der Fotostrecke!

Artikel 1.3.1b des ISC besagt, dass die Teilnehmer “sich verpflichten, sich vorbehaltlos den oben genannten Bestimmungen und den Entscheidungen der Sportbehörde zu unterwerfen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen zu tragen.” Theoretisch könnte Massa zwar die Meinung des Schiedsgerichts für Sport (CAS) einholen, doch dieses ist in solchen Fragen nicht für die FIA zuständig. Die FIA-Statuten schreiben vor, dass das CAS nur in Angelegenheiten tätig werden darf, die den Anti-Doping-Disziplinarausschuss der FIA betreffen. FIA-Strukturen auch bei Abu Dhabi 2021 im Weg Diese gerichtliche Struktur innerhalb der FIA, bei der in letzter Instanz die ICA entscheidet, war einer der Gründe, warum Mercedes seine Anfechtung des Ergebnisses des Großen Preises von Abu Dhabi 2021 aufgab, bei dem Hamilton den Titel verlor, nachdem die Regeln für den Ablauf der Veranstaltung von Formel-1-Rennleiter Michael Masi nicht eingehalten worden waren. Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagte damals, dass, wenn es Möglichkeiten gegeben hätte, die Angelegenheit auf anderem juristischen Wege zu klären, diese auch genutzt worden wären. “Wir glauben, dass wir einen sehr starken Fall hatten, und wenn man die Sache von der juristischen Seite her betrachtet, hätte man fast garantieren können, dass wir gewonnen hätten, wenn die Sache vor einem normalen Gericht verhandelt worden wäre”, sagte er. “Aber das Problem mit der ICA ist die Art und Weise, wie sie strukturiert ist.” “Die FIA kann nicht wirklich ihre eigenen Hausaufgaben machen. Und es gibt einen Unterschied zwischen Recht haben und Gerechtigkeit erlangen.”

 
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