Nicholas Latifi: Seit Saudi-Arabien kein Vertrauen in den Williams

Nicholas Latifi: Seit Saudi-Arabien kein Vertrauen in den Williams

 

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In der Formel-1-Saison 2022 ist Nicholas Latifi bisher auf keinen grünen Zweig gekommen. Der 26-Jährige wurde von Rückkehrer Alex Albon bisher in allen Rennen gebügelt. Während der Ex-Red-Bull-Pilot sogar schon einen Punkt gesammelt hat, hadert Latifi mit dem Vertrauen in den FW44 aus dem Hause Williams. Seit dem Rennen in Saudi-Arabien hat der Kanadier mit Schwierigkeiten zu kämpfen.   Nicholas Latifi hadert mit dem Selbstvertrauen in seinen Williams

Updates scheinen bei Williams ebenfalls nicht in der Pipeline zu stecken, die Latifi helfen könnten, das Vertrauen ins Auto neu zu entfachen. Stattdessen füllt der Rennstall eher seine Reserven an Ersatzteilen auf, die aufgrund der globalen Lieferschwierigkeiten und Engpässen immer leerer werden. Latifi darf also auch in den kommenden Rennen auf keinen Durchbruch mit Hilfe einer technischen Innovation erhoffen.

Dabei nahm Latifis Formel-1-Karriere im Vorjahr Schwung auf, als er immer wieder George Russell Druck machte. Als beide Williams-Piloten in Ungarn 2021 in die Punkte fuhren, landete Latifi auf Platz sieben direkt vor Russell. Vom einstigen Aufwärtstrend des Kanadiers ist in der Saison 2022 mit den neuen Autos nicht mehr viel übrig: Ein Ausfall und drei 16. Plätze entsprechen aktuell null Punkten in der Gesamtwertung. Mentale Belastung seit Abu Dhabi 2021 Latifi geriet bereits beim Formel-1-Finale 2021 in die Kritik, denn sein Crash führte zur Safety-Car-Phase und damit zum kontroversen WM-Finale zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton. Der Niederländer gewann die WM, während sich die Hamilton-Fans auf den sozialen Medien gegenüber Latifi mächtig ausließen. Womöglich steckt auch diese mentale Belastung noch immer in den Knochen des Kanadiers. Für Latifi wäre es gut gewesen, das Auto einfach ganz zu lassen und völlig unauffällig in die Saison 2022 zu starten, jedoch crashte der 26-Jährige in Dschidda sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Im Qualifying von Australien kollidierte er mit Lance Stroll und geriet damit wieder ins Fadenkreuz, obwohl Stroll beim Automobil-Weltverband (FIA) die Schuld auf sich nahm. Warum die Autos 2022 so viel Übergewicht haben Video wird geladen… 798 Kilogramm muss ein Auto mindestens wiegen, doch viele Teams liegen über diesem Limit – und schleppen unnötige Pfunde mit, die Rundenzeit kosten.

Doch was bremst Latifi aus? Im Jahr 2022 setzt die Formel 1 auf die Ground-Effect-Autos und in diesem Entwicklungsprozess scheint Williams ein wenig Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, was dem Kanadier nicht entgegenkommt. “Es ist ein Kopfspielchen, oder nicht?”, sagt Teamchef Jost Capito. “Er kann sehr schnell fahren und dieselben Rundenzeiten erzielen wie Alex, wenn es bei ihm läuft, da bin ich mir sicher.” Neuer Williams schwieriger zu steuern Der Williams-Strippenzieher gibt aber zu, dass der neue FW44 “schwieriger” zu fahren sei als das Auto im Vorjahr, weshalb Latifi nach seinen vereinzelten Ausritten schneller das Vertrauen verloren habe. “Er bekommt vollste Unterstützung seitens des Teams”, stellt Capito klar. “Wir werden sicherstellen, dass er zurück in seine Form findet.” Berger: Hat Abu Dhabi 2021 Hamilton gebrochen? Video wird geladen… Gerhard Berger und Ex-Mercedes-Ingenieur Philipp Brändle, der eng mit Hamilton zusammengearbeitet hat, analysieren dessen Krise.

Laut Capito ist der Shitstorm, den Latifi nach dem WM-Finale 2021 in Abu Dhabi ertragen musste, ein weiterer Faktor, der den Kanadier ausbremst. Die Kommentare, Beleidigungen und Drohungen seien nicht spurlos an den 26-Jährigen vorbeigegangen. “Wir helfen ihm, das zu verarbeiten”, beteuert der Williams-Teamchef. Dieser und auch frühere Unfälle hätten, so Capito, am Selbstvertrauen des Williams-Fahrers genagt. “Deshalb versuchen wir, sein Selbstvertrauen wieder zu entfachen”, sagt der Teamchef. “Wir arbeiten mit ihm und ich denke, dass er damit immer besser zurecht kommt. Er muss das lernen und ich denke, dass er auf einem guten Weg ist.” In Imola fuhr Latifi lange direkt hinter Albon, weil beide recht weit hinten gestartet waren. Im Rennen kam Latifi aber nicht über Platz 16 hinaus, während Albon auf Platz elf stürmte. Latifi traute sich nicht an die Box Grund dafür war die Boxenstopp-Strategie, die Albon deutlich besser gepasst hat als Latifi. Während der Ex-Red-Bull-Pilot mehrere Positionen gutmachte, verbesserte sich der Kanadier im Laufe des Rennens nicht. Zu den Unfällen und dem Verlust des Selbstvertrauens kommt also auch noch Pech und schlechtes Timing dazu, das von den vorher genannten Faktoren beeinflusst wird. F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2022 – Sonntag Lewis Hamilton (Mercedes)
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“Die Strecke war wohl bereit für Slicks”, so Latifi. “Da ich aber kein Vertrauen ins Auto habe, wollte ich nicht einer der ersten sein, der an die Box kommt. Ich war glücklich, den anderen Fahrern den Vortritt zu lassen, um zu bestätigen, das ich richtig lag. Das hat mich am Ende eine Menge Zeit auf der Strecke gekostet. Ich habe mit dem späteren Stopp verloren. Positiv war aber die Pace, die wir heute hatten.” Latifi spricht offen über seine Schwierigkeiten bei Williams und hat auch schon Bereiche identifiziert, in denen er sich verbessern möchte, um in Zukunft wieder angreifen zu können. Mit dem Auto möchte Latifi im Laufe der Saison wieder warm werden, um unnötige Unfälle und Zwischenfälle auf ein Minimum zu reduzieren, doch das braucht Zeit. Vertrauen first – Technik second Doch warum fühlt sich Latifi im Williams-Boliden nicht wohl? “Es ist das Gesamtpaket. Wenn ich auf der Geraden nicht Vollgas gebe, geht es los. Alex fühlt sich im Auto deutlich wohler. Abseits der Pace des Autos: Wir wissen, dass uns Abtrieb fehlt und die Balance nicht stimmt. Er macht aber einen besseren Job, damit umzugehen.” Fotostrecke: Imola: Die Fahrernoten der Redaktion Mick Schumacher (5): In Qualifying, Sprint und Rennen hinter dem Teamkollegen. Dazu das eigene Rennen (und das von Alonso) früh mit einem Dreher ruiniert. Insgesamt ein sehr unsauberes Wochenende. Muss weiter auf seine ersten Zähler warten, während der Teamkollege im Haas fleißig punktet …

Deshalb möchte Latifi im Laufe des Jahres auf das Level von Albon kommen und genauso mit dem FW44 umgehen, wie der Ex-Red-Bull-Pilot und Formel-1-Rückkehrer. “Ich muss erst das Vertrauen ins Auto zurückerlangen, denn man kann nicht mit den technischen Aspekten beginnen. Erst kommt das Vertrauen, alles andere folgt danach”, stellt Latifi fest. Unterstützung bekommt Latifi von Dave Robson, der bei Williams die Leistung des Autos überblickt. Er sagt, dass sich das Fahrzeug im Vergleich zum Vorjahr ganz anders auf der Bremse verhalten würde. Deshalb müsse sich ein Fahrer erst einmal an dieses “ungewöhnliche” Gefühl gewöhnen. Anpassungen am Auto nicht einfach “In den vergangenen Jahren kam das Heck deutlich nach oben”, so Robson. “Deshalb wurde der Frontflügel in Richtung Boden gedrückt. So ist die Balance in der Kurve beim Bremsen und Einlenken eine etwas andere. Dieses Auto ist recht flach, weil es so tief liegt und steif ist. Es kommt nicht hoch. Da kann man nicht viel machen, denn das passiert aerodynamisch halt, wenn das Auto am Heck so tief und steif ist.” Trotz Bomben auf Aramco: F1-Rennen findet statt! Video wird geladen… Das sportliche Geschehen rückt in den Hintergrund: In Dschidda gab es einen Raketenangriff gegen eine Aramco-Anlage, die im Paddock für Unruhe sorgt.

Williams müsse also andere Wege finden, um Latifi das Vertrauen ins Auto zurückzugeben. Im Fokus stehen die Fahrzeugeinstellungen, aber auch die Anpassungsfähigkeit des Fahrers. “So sind die Autos nun einmal heute”, erklärt Robson. “Wir könnten es höher legen und weicher machen, aber dann wäre es nicht mehr schnell.” Latifi wünscht sich ein Auto, dass mehr Fehler vergibt, jedoch weiß er auch, dass er seine Vorgehensweise in der Saison 2022 anpassen muss, um erfolgreich zu sein. Deshalb möchte er im FW44 ein Set-up finden, das besser zu seinem Fahrstil passt und dennoch schnell ist. Es ist ein Spiel beider Seiten: Das Auto muss besser auf seine Bedürfnisse abgestimmt werden, während er sich gleichzeitig besser an die neuen Regeln anpassen muss – wie es Albon es schafft. Latifi nimmt sich Albon als Vorbild “Das klappt seit Saudi-Arabien aber einfach nicht”, gibt Latifi zu. “Es fühlt sich so an, als würde ich in keiner Runde einen Fortschritt machen. Es könnte besser sein, das Auto mehr in meine Richtung zu bekommen. Es geht nicht um die Stabilität des Autos, denn das ist nicht das, was wir brauchen. Das haben wir in Australien versucht und es hat nicht geklappt.”   Latifi findet keine Verbindung zu seinem neuen Auto

Latifi schiebt den Schwarzen Peter nicht zu Albon, der ebenfalls Einfluss auf die Fahrzeugeinstellungen hat. “Mit dem Standardauto, das wir in Bahrain hatten, wurden die Schwächen klar aufgedeckt. Wir haben deshalb auf jeder Strecke mit diesen Limits zu kämpfen – auf der einen mehr, auf der anderen weniger. Trotzdem gibt es diese Einschränkungen.” Die kommenden Rennen im Formel-1-Kalender 2022 werden es Latifi nicht einfach machen, sein Selbstvertrauen zurückzufinden. Miami, Baku, Monaco und Montreal: All das sind enge Strecken, die keine Fehler verzeihen. Einzig allein Barcelona bietet den Fahrer mit seinen Auslaufzonen etwas mehr Platz, sollte das Auto nicht das tun, was der Pilot am Steuer möchte …

 
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