Nicht nur Abu Dhabi 2021: Die umstrittensten Finals der Formel 1
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Die Formel-1-Saison 2025 gipfelt an diesem Wochenende beim Großen Preis von Abu Dhabi in einem finalen Showdown, in dem noch drei Piloten Chancen auf die WM-Krone haben. Lando Norris führt die Tabelle mit 408 Punkten an, zwölf Zähler vor Red-Bull-Weltmeister Max Verstappen und 16 vor seinem McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri. LAT Die Kollision zwischen Schumacher und Villeneuve in Jerez 1997
Auch wenn Norris als Favorit in das Wochenende geht, lehrt die Vergangenheit, dass beim Saisonfinale wirklich alles passieren kann, wenn der Titel auf dem Spiel steht. Von Kollisionen auf der Strecke bis hin zu fragwürdigen Entscheidungen der Rennleitung – die Formel 1 hat ihren gerechten Anteil an dubiosen Entscheidungen erlebt. Hier sind die Momente, in denen die Dinge aus dem Ruder liefen – inklusive einiger Vorfälle außerhalb der Formel 1. 6. Mexiko-GP 1964 Aufgrund des mangelnden Videomaterials ist dieser Fall schwer endgültig zu beurteilen. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass eine Kollision zwischen einem Titelanwärter und dem Teamkollegen eines anderen den Ausgang der Weltmeisterschaft massiv beeinflusste.
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Drei Fahrer kämpften beim Finale in Mexiko-Stadt 1964 um die Krone: Graham Hill im BRM, Ferrari-Pilot John Surtees und Lotus-Ass Jim Clark. Probleme mit der Einspritzung bremsten Surtees im Training und zu Beginn des Rennens ein, während Clark von der Poleposition aus in Führung stürmte. Sobald der V8-Motor jedoch auf Temperatur war, blies Surtees zur Aufholjagd. Bernard Cahier/Getty Images Graham Hill und Lorenzo Bandini kollidierten beim Mexiko-GP 1964
Bald schloss er auf den Kampf um Platz drei zwischen seinem Teamkollegen Lorenzo Bandini und Hill auf. Schließlich kam es zum Kontakt zwischen Bandini und Hill, wodurch der BRM aus dem Titelrennen geworfen wurde, obwohl Hill das Rennen als Elfter beendete. Surtees behauptete später, er habe angesichts der Härte des Duells kommen sehen, dass etwas passieren würde. Wer genau die Schuld trug, bleibt jedoch Gegenstand von Diskussionen. So oder so lag Clark immer noch weit in Führung und war auf Titelkurs, als eine Ölleitung brach. Dan Gurney übernahm in der vorletzten Runde die Führung, und Bandini leistete erneut Schützenhilfe, indem er für seinen Teamleader Platz machte. Surtees wurde Zweiter und schnappte Hill den Titel mit einem einzigen Punkt Vorsprung weg. 5. Japan-GP 1989 Dies war kein Showdown beim letzten Saisonlauf – der Australien-GP folgte zwei Wochen später -, aber es war für Ayrton Senna entscheidend, Alain Prost in Suzuka zu schlagen, um beim Finale in Adelaide noch eine Chance auf den Titel zu haben. Die beiden McLaren-Honda dominierten das Qualifying, wobei Senna seinen verbitterten Rivalen Prost um außergewöhnliche 1,730 Sekunden schlug. Prost entschied sich im Rennen für ein Set-up mit weniger Abtrieb und erwischte den besseren Start. Senna konnte den Ferrari von Gerhard Berger gerade noch so hinter sich halten. Das WM-Duell zwischen Alain Prost und Ayrton Senna war legendär
Prost führte mit vier Sekunden Vorsprung, als er an die Box kam. Senna folgte zwei Runden später, doch sein Stopp dauerte zwei Sekunden länger. Dann begann die Jagd. In Runde 40 war der Brasilianer bis auf eine halbe Sekunde an den Franzosen herangefahren, doch Prost konterte und vergrößerte die Lücke wieder. Senna schloss erneut auf, und in Runde 47 – sechs Runden vor Schluss – setzte er zum Manöver an. Prosts geringerer Abtrieb verschaffte ihm einen Vorteil bei der Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden, sodass Sennas einzige realistische Chance darin bestand, extrem spät in die Schikane hineinzubremsen. Er stach innen hinein, doch Prost machte die Tür zu – zu spät.
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Die beiden McLaren strandeten in einer unwürdigen Verkeilung in der Auslaufzone. Prost, dessen Motor abgestorben war, stieg aus und ging davon. Senna ließ sich von den Streckenposten anschieben und setzte seine Fahrt fort – allerdings nahm er dabei den Weg durch den Notausgang und nicht durch die Schikane. Die kontroversesten Formel-1-Kollisionen
Senna kam in der folgenden Runde an die Box, um einen beschädigten Frontflügel zu wechseln, was Alessandro Nannini die Führung bescherte. Doch Senna überholte den Benetton zwei Runden vor Schluss an der Schikane und holte den Sieg, den er brauchte. Später wurde Senna jedoch disqualifiziert, weil er die Schikane in Runde 47 ausgelassen hatte. Der Einspruch von McLaren scheiterte, und Prost stand als Weltmeister fest, bevor er zu Ferrari wechselte. 4. Australien-GP 1994 Die Saison 1994 war bereits von Kontroversen und Tragödien geprägt, vom Tod Sennas in Imola bis zu Michael Schumachers Disqualifikation in Silverstone und seiner Sperre für zwei Rennen. Nach einer beeindruckenden Leistung im verregneten Japan hatte Damon Hill den Rückstand auf den WM-Führenden Schumacher auf einen Punkt verkürzt, als der Tross zum Finale in Adelaide eintraf.
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Nach Sennas Tod hatte Williams Hill zunächst F1-Neuling David Coulthard und bei vier Gelegenheiten den Weltmeister von 1992, Nigel Mansell, zur Seite gestellt. In Adelaide war es Mansell, der mit der Poleposition glänzte und Schumachers Benetton um 0,018 Sekunden schlug, mit Hill auf Platz drei. Michael Schumacher und Damon Hill kämpften 1994 um die WM-Krone
Aufgrund des Ein-Punkt-Abstands würde der Titel effektiv an denjenigen gehen, der vor dem anderen ins Ziel kam. Mansell hatte beim Start zu viel Wheelspin, sodass sein Williams querstand. Schumacher und Hill zogen beide vorbei, und Mansell verschlimmerte seinen Start noch mit einem Ausritt in der ersten Runde. Das Rennen beruhigte sich, Schumacher führte, Hill verfolgte ihn. Um die 30. Runde pendelte sich der Vorsprung des Benetton-Piloten bei etwa zwei Sekunden ein. Doch in Runde 36 berührte Schumacher die Mauer in der East-Terrace-Kurve. Er fuhr schnell weiter, und Hill versuchte, den beschädigten Benetton in der folgenden Kurve zu überholen.
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Schumacher lenkte in den Williams hinein, sein Auto hebelte sich auf zwei Räder und landete in den Reifenstapeln, während Hill mit einer beschädigten Aufhängung vorne links an der Box aufgeben musste. Schumacher war Weltmeister, während Mansell seine Williams-Karriere mit einem Sieg beendete, nachdem er Gerhard Bergers Ferrari überholt hatte. 3. Europa-GP 1997 Genau wie 1994 gab es beim letzten Rennen Streit zwischen Schumacher, nun im Ferrari, und dem führenden Williams-Piloten, in diesem Fall Jacques Villeneuve. Der Williams galt als das konkurrenzfähigere Paket, doch dank einiger herausragender Leistungen von Schumacher und einiger Wackler von Villeneuve lag der Deutsche vor dem Rennen in Jerez einen Punkt vor dem Kanadier. Es war praktisch ein “Winner-takes-all”-Finale. LAT Michael Schumacher und Jacques Villeneuve duellieren sich im Jahr 1997
Das erste Stirnrunzeln gab es im Qualifying, wo das Führungstrio auf die Tausendstelsekunde genau die gleiche Zeit fuhr. Da Villeneuve seine Zeit zuerst gesetzt hatte, startete er von der Pole vor Schumacher und dem zweiten Williams von Heinz-Harald Frentzen.
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Schumacher erwischte den besseren Start und übernahm die Führung. Nach zwei Boxenstopp-Runden kam der Ferrari jedes Mal wieder vor dem Williams auf die Strecke. In Runde 48, kurz nach der Zwei-Drittel-Distanz, startete Villeneuve einen Angriff. Er bremste sich innen in der Dry-Sack-Haarnadel neben Schumacher. Wissend, dass er es sich nicht leisten konnte, gegen Villeneuve zu verlieren, lenkte Schumacher ein. Sein rechtes Vorderrad traf Villeneuves linken Seitenkasten, und der Ferrari rutschte ins Kiesbett. Schumacher ließ die Hinterräder durchdrehen, um wieder Traktion zu finden, musste aber schließlich aufgeben und aussteigen.
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Villeneuve brauchte noch Punkte für den Titel, und zu seinem Glück war der Schaden am Williams nicht schwerwiegend. Er führte bis zur letzten Runde, als er die McLaren von Mika Häkkinen und Coulthard passieren ließ. Es war der erste GP-Sieg für den Finnen, während Platz drei für Villeneuve den Titel bedeutete. Schumacher wurde wegen des Vorfalls nachträglich aus der gesamten Weltmeisterschaft ausgeschlossen. 2. Abu-Dhabi-GP 2021 Dieser Fall ist ungewöhnlich in dieser Liste, da es hier mehr um die Durchführung des Rennens ging als um das Fahren der beiden Protagonisten. Der Titelkampf war 2021 zeitweise brutal gewesen, wurde aber letztlich durch Entscheidungen der Rennleitung entschieden. Max Verstappen und Lewis Hamilton kamen punktgleich nach Abu Dhabi, wobei Verstappen dank seiner neun Siege gegenüber den acht des Mercedes-Piloten den Vorteil hatte. Wenn beide nicht punkten würden, wäre Verstappen Meister, was Ängste vor einer Kollision wie 1990 schürte, doch dazu kam es nicht. Ein spätes Safety-Car sorgt beim WM-Finale 2021 für Diskussionen
Hamilton überholte Pole-Setter Verstappen am Start. Trotz feiner Arbeit von Sergio Perez im zweiten Red Bull, der Hamilton aufhielt, sah der Brite wie der sichere Sieger aus – 12 Sekunden Vorsprung bei noch sechs zu fahrenden Runden -, als Nicholas Latifi crashte und das Safety-Car auf den Plan rief.
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Red Bull holte Verstappen sofort an die Box für frische Reifen, während Hamilton draußen blieb. Wäre es irgendein anderes Rennen in der WM-Geschichte gewesen, wäre es wohl unter Gelb zu Ende gegangen. Stattdessen durften sich nur die überrundeten Autos zwischen den beiden Titelrivalen zurückrunden (und nur diese). Das Rennen wurde für eine letzte Runde freigegeben. Ein Crash oder ein Überholmanöver war alles, was Verstappen brauchte. In Kurve 5 machte er seinen Zug, Hamilton ließ ihm Raum, hatte aber auf den alten Reifen keine Chance mehr. Verstappen gewann Rennen und Titel. Die Diskussionen danach waren die wohl bittersten der Sportgeschichte, und Rennleiter Michael Masi verlor letztlich seinen Job. 1. Japan-GP 1990 Wie 1989 fiel die Entscheidung in Suzuka im vorletzten Lauf, doch diesmal waren die Vorzeichen umgekehrt. Prost, jetzt bei Ferrari, musste gewinnen, um eine Chance zu haben, Senna und McLaren beim Finale in Adelaide noch abzufangen. Sutton/Getty Ayrton Senna greift Alain Prost nach dem Start zum Japan-GP 1990 an
Wieder stand Senna auf Pole, mit Prost daneben. Senna, immer noch verärgert über die Ereignisse von 1989, forderte, dass die Poleposition auf die saubere Außenbahn verlegt wird, doch FISA-Präsident Jean-Marie Balestre legte sein Veto ein.
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Prost startete besser als Senna auf der schmutzigen Innenseite. Unbeirrt setzte Senna in der ersten Kurve zu einem optimistischen Manöver innen gegen den Ferrari an. Sein linkes Vorderrad traf bei hoher Geschwindigkeit das rechte Hinterrad von Prost, und beide Autos flogen ins Kiesbett und aus dem Rennen. “Wir waren beide draußen, und es war ein beschissenes Ende der Meisterschaft”, sagte Senna ein Jahr später und gab zu, dass es seine Absicht war, Prost in die erste Kurve hinein zu schlagen, selbst wenn es eine Kollision bedeutete. “Es war nicht gut für mich und nicht gut für die Formel 1.” Wie recht er hatte.
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