Pirelli: Wir hatten die FIA vor Katar gewarnt, aber …

Pirelli: Wir hatten die FIA vor Katar gewarnt, aber …

 

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Wenige Stunden vor dem Katar-Grand-Prix 2023 musste Pirelli melden: Aus Sicherheitsgründen dürfen maximal 18 Runden pro Reifensatz gefahren werden. Die Reifen-Farce der Formel 1 am Losail International Circuit hatte damit ihren Höhepunkt erreicht. Aber hätte man sie auch verhindern können?   Pirelli-Sportchef Mario Isola im Gespräch mit Formel-1-Verantwortlichen

Pirelli-Sportchef Mario Isola meint, die Kommunikation vorab sei ausbaufähig gewesen. “Es bräuchte ein System, das die Beteiligten informiert, wann immer es Änderungen an der Strecke gibt. So ließe sich erkennen, was das für die jeweiligen Beteiligten bedeuten würde.” Dergleichen haben auch die Formel-1-Fahrer im Sinn: Sie fühlten sich von den Verantwortlichen im Stich gelassen, weil sie teilweise aus der Presse von den kurzfristigen Änderungen erfuhren. Wen also würde Isola ins Boot holen? “Nicht nur Pirelli und die Formel 1”, sagt er. “Denn beim Design einer Rennstrecke plant man mit unterschiedlichen Kategorien wie zum Beispiel Formel 1 und MotoGP.”

“Warum also nehmen wir hier nicht den Motorrad-Weltverband, Michelin [als Reifenausrüster der MotoGP] und vielleicht ein paar weitere Reifenhersteller dazu, zusätzlich zu den Streckenarchitekten?” In einer solchen Konstellation ließen sich “Probleme besser antizipieren”, sagt Isola. Er weist ebenso auf eine unvollständige Datenlage seines Unternehmens hin, weil Pirelli in der Vorbereitung entscheidende Angaben gefehlt hätten. Isola erklärt: “Diese Fahrzeuge gehen extrem hart mit den Reifen um. Entscheidend sind vor allem die Kräfte bei [hohem] Tempo und die Zeit auf den Randsteinen. Das alles hat einen Einfluss auf die Integrität der Reifen. Denn gerade zusätzliche Kräfte sind im Simulator schwer zu simulieren.” Pirelli habe vor dem Katar-Grand-Prix 2023 zwar eine Simulation erhalten und habe anhand dieser Daten den Mindestdruck und den maximalen Reifensturz erarbeitet. “Aber in der Simulation fehlten die Randsteine. Und wenn in der Realität dann Randsteine da sind, ist es eben eine ganz andere Nummer”, sagt Isola. Pirelli erkennt: Vor 25 Jahren war schon mal sowas … Völlig überrascht worden sei aber niemand in Katar. Isola gibt an, Pirelli habe sich bereits vorab “mit der FIA ausgetauscht” und auf potenzielle Schwierigkeiten hingewiesen. “Es war ja vor zwei Jahren zu ganz ähnlichen Problemen gekommen”, sagt Isola. Und in ganz anderem Umfeld war Pirelli laut eigener Auskunft vor 25 Jahren bereits auf solche Schäden gestoßen, wie sie nun bei der Formel 1 auftraten. “Ein Kollege sagte mir, das war vor 25 Jahren bei einer Rallye auf Schotter”, so Isola. Auf die Nachfrage, bei welcher Veranstaltung genau das gewesen sein soll, wusste ein Pirelli-Sprecher aber nur die Vermutung “Griechenland oder Zypern” zu äußern. Damals seien aber “ähnliche Probleme” aufgetreten wie nun in der Formel 1, und zwar durch “Steine, die auf die Reifen-Seitenwand trafen”, erklärt Isola. “Deshalb ist das gleiche Phänomen aufgetreten. Ich hatte mich gar nicht mehr daran erinnert.” Die FIA will diese Randsteine, die FIA kriegt diese Randsteine Doch auch ohne dieses Rallye-Vorwissen habe Pirelli “Berichte eingereicht” beim Weltverband. “Wir haben aber erst ziemlich spät von den [neuen] Randsteinen erfahren. Da war es schon zu spät, um noch reagieren zu können”, sagt Isola. “Und genau das meine ich, wenn ich von Kommunikation spreche.” An dieser Stelle klinkt sich Streckenarchitekt Hermann Tilke ein und stützt mit Aussagen bei Sky, was Isola schon angedeutet hat: “Wir haben da lange mit der FIA diskutiert. Man hätte wirklich ein bisschen mehr überlegen und vielleicht mal bei Pirelli nachfragen sollen. Aber es ist jetzt so passiert.” “Passiert” ist Folgendes: Tilke beschreibt “Randstein-Modelle”, die extra angefertigt wurden, “dass [die FIA-Mitarbeiter] sie anfassen können. Die FIA hat sich dann für diesen Randstein entschieden, und dann wurde dieser Randstein eingebaut.” Das Ergebnis waren Schäden an den Formel-1-Rennreifen, die Pirelli zu ungewöhnlichen Maßnahmen wie der Vorgabe einer maximalen Stintlänge zwangen. Man habe angesichts der Situation einfach “nichts riskieren” können, sagt Isola. “Das wäre nicht professionell gewesen.” Umso mehr seien Formel 1 und FIA im Nachgang gefordert, solche Szenarien in Zukunft zu verhindern. “Wir sollten das zusammen mit den Tracklimits angehen”, meint Pirelli-Sportchef Isola. “Das Beste wäre ja, eine Lösung zu finden, die beide Probleme auf einmal löst.” Wie konkret eine solche Lösung aussehen könnte, dazu sagte Isola nichts.

 
Formel1.de 

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