Startaufstellungschaos: Sind die Strafversetzungen alternativlos?

Startaufstellungschaos: Sind die Strafversetzungen alternativlos?

 

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Fast drei Stunden lang gab es nach dem Qualifying zum Grand Prix von Italien in Monza im Paddock kaum ein anderes Thema als die Frage, wie denn nun die Startaufstellung für das Rennen aussehen würde. Nicht weniger als neun der 20 Fahrer waren mit Gridstrafen vorbelastet, und deren finale Position auszurechnen, war nicht nur vielen Fans, sondern auch vielen Berichterstattern zu komplex.   Die Startaufstellung in Monza wurde am Samstag hitzig diskutiert

Ein Thema, das nicht neu ist in der Formel 1 und immer wieder für Diskussionen sorgt. Dazu muss man wissen: Die Strafen für Komponententausch wurden aus Kostengründen eingeführt, damit die Teams nicht beliebig oft ihre Powerunits und Getriebe wechseln. Früher wurde an jedem Tag eines Rennwochenendes ein neuer Motor eingebaut, was die Kosten explodieren ließ.

“Gäbe es keine Gridpenaltys, würden wir wieder Qualifyingmotoren verwenden, und zwar nicht fünf, sondern 20”, erklärt etwa Mercedes-Teamchef Toto Wolff. “Die großen Teams und Hersteller würden alles investieren, was sie dürfen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Darum brauchen wir da eine Begrenzung, die sie davon abhält.” Andererseits stellt Wolff fest: “Ist das alles zu kompliziert geworden? Ganz bestimmt.” Kaum noch einer blickt durch, warum Motoren- und Getriebestrafen getrennt “abgerechnet” werden, wenn es etwa um die Frage geht, ob ein Fahrer eine +25 erhält oder in der Startaufstellung einfach pauschal ganz nach hinten muss. Unterschiedliche Strafen sorgen für komplexe Berechnungen. Bonuspunkte für Motorensparer: Eine gute Idee? Eine Idee, die immer wieder im Raum steht, ist, mit Punkten zu arbeiten. Wechselt ein Team den Motor, könnte man entweder Konstrukteurspunkte abziehen – oder aber auch einen Punktebonus festlegen, wenn ein Team mit dem per Reglement festgelegten Kontingent durchkommt. Also zum Beispiel 50 Bonuspunkte für drei Motoren pro Saison, 15 für vier und fünf für fünf. Der Haken dran: “Letztendlich”, argumentiert Wolff, “ist die Fahrerwertung die WM, die zählt. Du könntest dann einfach Motoren ans Auto werfen, einen Haufen Abzüge in der Konstrukteurs-WM in Kauf nehmen, aber die Fahrer-WM trotzdem gewinnen, weil du jedes Rennen eine neue Powerunit nimmst. Das ist der offensichtlichste Grund, der dagegen spricht.” Budgetobergrenze wird Strafenbedarf eliminieren Spätestens 2026, wenn die Budgetobergrenze nicht nur den Chassis-, sondern auch den Motorenbereich umfassen wird, wird sich das Thema Motorenstrafen ohnehin erledigt haben. Denn wenn die Kosten insgesamt begrenzt sind, können sie auch nicht mehr explodieren. Sprich: Wenn sich ein Team viele Motoren leisten möchte, muss es halt woanders einsparen. “Wenn das Motorencap kommt, ist all das weg”, ist Wolff überzeugt. “Aber wir müssen trotzdem aufpassen, dass es nicht wieder ein Motorenwettrüsten gibt. Welche Freiheit auch immer man uns lässt, wir werden sie nutzen. Und vielleicht sogar noch strategischer. Denn wenn du fünf oder zehn Plätze nach hinten musst, ein Motor aber dreimal schneller ist, dann werden wir ihn einbauen.” Für die Formel-1-Fans bedeutet das: Auf Strecken wie Spa und Monza, auf denen Überholen als einfach gilt, wird es auch die nächsten drei Jahre noch Gridstrafen und mutmaßlich auch Diskussionen darüber geben. Was übrigens nicht alle schlecht finden. Lando Norris etwa unterstreicht, dass ein bunt durchgemischter Grid für die Show durchaus vorteilhaft sei. Seidl: Verstehe die Aufregung nicht! Eine Einschätzung, die sein Teamchef bei McLaren, Andreas Seidl, teilt. Er kann die Paddock-Aufregung um die Startaufstellungen nicht verstehen und sieht auch keinen Grund, sich darüber bei der FIA zu beschweren, denn: “Es sind klare Regeln. Durch die muss man sich halt durcharbeiten. Ich habe damit kein Problem.” Grid Monza: Das blickt doch keiner mehr! Video wird geladen… Wir zeigen (endlich) die Startaufstellung für den Grand Prix von Italien und sagen, wie die Formel 1 das für 150 Euro in Zukunft besser machen könnte.

Denn: Laut Seidl werde niemand bevorzugt oder benachteiligt, sondern es spielen alle Teams nach den gleichen Regeln. Und einerseits sei es zwar manchmal komplex, die Regeln anzuwenden, aber letztendlich gibt es keine Grauzonen darüber, ob der eine oder der andere Fahrer weiter vorn stehen darf. Nur die Anwendung der Regeln, die dauert halt. Für Seidl sind die Motorenstrafen alternativlos: “Wir führen diese Diskussionen jedes Jahr. Wenn wir die Kosten unter Kontrolle halten wollen, müssen wir das akzeptieren. Peppt auch die Show ein bisschen auf. Das ist doch gut. Wenn so viele Strafen zusammenkommen, wird’s halt komplex. Aber an und für sich sind die Regeln klar. Und fair.” Muss die FIA einfach schneller rechnen? Was man allerdings tun könnte: An Samstagen wie in Monza, wenn viele Fahrer vorbelastet ins Qualifying gehen, könnte zum Beispiel ein FIA-Mitarbeiter unmittelbar nach dem Ende von Q3 die provisorische Startaufstellung ausrechnen und so die Zeit, in der Fahrer, Teams und Fans im Dunkeln tappen, drastisch verkürzen. “Das halte ich für eine gute Idee”, sagt Seidl. “Die sollten wir vielleicht diskutieren, um diesen Vakuum einer fehlenden Bestätigung des provisorischen Grids zu vermeiden. Aus meiner Sicht wäre es keine große Schwierigkeit, eine provisorische Startaufstellung sofort herauszugeben, dann auf den Parc ferme zu warten und dann eine finale Startaufstellung zu bestätigen.”

 
Formel1.de 

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