Danner & Berger: Fahrer sollten lieber Kondition trainieren als fürs Sixpack

Danner & Berger: Fahrer sollten lieber Kondition trainieren als fürs Sixpack

 

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Die Hitzeschlacht über 57 Runden in Katar brachte die Formel-1-Stars körperlich an ihre Grenzen. Logan Sargeant musste völlig entkräftet aufgeben, Esteban Ocon übergab sich im Cockpit, und Lance Stroll erklärte, ihm wurde mehrmals schwarz vor Augen. “Darüber müssen wir reden”, fordert Ferrari-Pilot Charles Leclerc. Und: “Gegen Ende des Rennens war es ein Albtraum. Vielleicht gibt es Dinge, die wir da unternehmen können.”  ServusTV (Neumayr / Christian Leopold) Gerhard Berger findet, dass Hitzerennen früher fast noch anstrengender waren

Ein Thema, über das unter Experten und Fans gleichermaßen leidenschaftlich diskutiert wird: Waren die Bedingungen bei 35 Grad Celsius und bis zu 74 Prozent Luftfeuchtigkeit wirklich so extrem, wie die Fahrer behaupten – oder sind die hochbezahlten Formel-1-Profis der Generation 2023 verweichlicht, wie andere kritisieren? “Ich glaube, das ist einfach eine Frage der Kondition. Wenn du richtig fit bist, wird dir nicht schlecht”, zeigt Gerhard Berger nur bedingt Verständnis für die aufgeregte Debatte um die Bedingungen in Katar. “Das ist ein Konditionsproblem, das ist ein Kreislaufthema. Wenn man Verstappen fragt, dem ist nicht schlecht geworden. Auch bei diesen Temperaturen nicht.” Video wird geladen…  

Kritiker halten dem entgegen: Berger sitzt gemütlich im klimatisierten ServusTV-Studio bei Sport und Talk aus dem Hangar-7, während er sich anmaßt, die Fahrer zu kritisieren. Allerdings: Der 64-Jährige steht mit seiner Meinung nicht allein da. Christian Danner, früher ebenfalls selbst Formel-1-Fahrer, sieht das genau wie Berger. “Die sollen im Winter auf die Langlaufloipe gehen und nicht nur im Gym hübsch die Muskeln machen, damit das Sixpack stimmt. Entschuldigung, aber für meine Begriffe war es keine allzu große Überraschung, dass in Katar die Temperaturen hoch sind. Ich glaube, davon konnte man ausgehen”, sagt der ehemalige RTL-Experte. Danner schlägt Ergometer in der Sauna vor Danner räumt ein, dass das Rennen in Katar körperlich insofern besonders anspruchsvoll war, als Pirelli aufgrund von Sicherheitsproblemen mit den Reifen Stints von maximal 18 Runden Länge erlaubte. Dadurch war der Verschleiß der Reifen kein Thema – und die Fahrer mussten über die volle Distanz pushen, anstatt zwischendurch immer wieder Reifen zu schonen. Aber im Kern bleibt der 65-Jährige bei seiner Kritik: “Es kann nicht sein, dass die Fahrer nicht gut genug trainiert sind. Ich glaube, die sind vielleicht falsch trainiert. Aber für solche Bedingungen kann man trainieren! Man kann in die Sauna gehen, das Radl hinstellen und drauf radeln”, macht er sogar einen konkreten Vorschlag. Tatsache ist: Die Fahrergeneration der Saison 2023 ist mit Sicherheit besser austrainiert, als das zu Bergers und Danners Zeiten der Fall war. Fitnesstraining und gesunde Ernährung, vor 30, 40 Jahren noch eine lästige Nebenerscheinung, die nur die Besten der Besten ernst genommen haben, sind heutzutage für jeden Profirennfahrer selbstverständlich. Verstappen nimmt Kollegen in Schutz Und selbst jene, die über jeden Zweifel erhaben sind, waren nach dem Grand Prix von Katar platt – selbst der von Berger ausdrücklich gelobte Verstappen. Der Weltmeister nach dem Rennen: “Das war eindeutig viel zu heiß. Das hat auch gar nichts mit dem Training zu tun. Einige der Jungs, die heute Probleme hatten, sind extrem fit. Wahrscheinlich sogar fitter als ich.” Einer davon ist Nico Hülkenberg, der vor einigen Jahren sogar bei “Ninja Warrior” mitgemacht hat, einer Reality-TV-Show für Ultrasportler. “Jetzt brauche ich erstmal drei Tage Eistonne, um mit allem klarzukommen”, so der Haas-Fahrer in den Post-Race-Interviews. Und: “Dagegen ist Singapur ein Furz. Also echt, Wahnsinn!” Zu Bergers und Danners Verteidigung sei gesagt: Die beiden behaupten nicht, zu ihrer aktiven Zeit selbst besser gewesen zu sein. “Mir wurde immer schlecht, weil ich keine Kondition hatte”, grinst Berger und erzählt: “Ich kann mich an einen Grand Prix erinnern, in Detroit. Da stand fünf Runden vor Schluss ein Arrows auf der Seite, und der Kopf des Fahrers lag so rum. Das war Christian Danner!” Gab es solche Hitzerennen auch früher schon? Doch Katar 2023 war ungeachtet aller früheren Hitzeschlachten speziell. Nicht unbedingt wegen der 35 Grad Lufttemperatur, denn die hat’s in Malaysia auch schon viel extremer gegeben. Man denke nur an jenen Grand Prix, bei dem Mika Häkkinen so entkräftet war, dass er bei der Siegerehrung nicht mehr stehen konnte und sich aufs Podium setzte.   Sepang 1999: Mika Häkkinen konnte auf dem Podium vor Erschöpfung nicht stehen

Und trotzdem war Katar “das härteste Rennen meiner Karriere. Ich glaube, eines jeden Fahrers, ohne Ausnahme”, sagt Charles Leclerc und begründet warum: “Es kamen ein paar Dinge zusammen. Erstens war die Hitze extrem. Zweitens ist das eine Strecke mit vielen Hochgeschwindigkeitskurven. Aber das Entscheidende ist, dass wir drei Stopps gemacht haben.” Denn das bedeutete: “Kein Reifenmanagement in schnellen Kurven, sondern eine Qualirunde nach der anderen. Das war anders als andere Rennen. Einige Fahren waren wirklich hinüber. Es geht dabei nicht um die körperliche Vorbereitung. Es geht darum, dass du dehydrierst, dass dir die Sicht verschwimmt und dein Puls gen Himmel schnellt.” “Klar, du kannst was trinken, aber die Trinkflasche ist 60 Grad heiß und schmeckt mehr wie Tee. Es ist extrem schwierig, sich zu hydrieren. Und mit den Fliehkräften siehst du nicht mehr gut. Du musst aber auf die Tracklimits schauen. Wir reden da von Zentimetern, bei 280 km/h. Es ist schon ausgeruht schwierig, die zu beachten. Aber am Ende eines solchen Rennens ist das ein Albtraum.” “Es ist sehr schwierig, das alles zu kontrollieren”, sagt Leclerc und fordert: “Vielleicht gibt es Dinge, die wir da unternehmen können. Die heutigen Autos sind in den Kurven irre schnell. Wenn du da 57 Runden lang solche Fliehkräfte aushalten musst, das ist wirklich verrückt. Wenn wir noch einmal in so eine Situation kommen, müssen wir Fahrer drüber reden, was wir tun.” Berger: Fahrer am Limit waren früher ganz normal Ob es wirklich Maßnahmen braucht, um die körperliche Belastung der Fahrer zu reduzieren, stellt Gerhard Berger in Frage. Er findet nichts Ungewöhnliches daran, dass gegen Rennende manche mehr zu kämpfen haben als andere. Völlig erschöpfte Fahrer, die ein Rennen auch mal aufgeben müssen, weil sie so am Ende sind, waren in seiner aktiven Zeit nichts Ungewöhnliches. “Ich kenne das von mir früher”, sagt Berger, der nie als Trainingswunder bekannt war, aber sagt: “Ich habe schon trainiert. Ich war speziell in der zweiten Hälfte meiner Karriere auch körperlich fit. Aber in der ersten Hälfte wusste ich, dass das immer mein Limit war. Und die Rennen musste ich mir nach diesem Limit einteilen.”   Erschöpft: Jack Brabham musste sein Auto in Sebring 1959 von Hand ins Ziel schieben

“Wenn es so heiß war draußen, und du bist einen Stadtkurs gefahren wie in Adelaide, dann hast du zum Teil hinten raus Speed reduziert, um eben nicht in so eine Situation zu kommen. Du hast damit natürlich auch Plätze verloren. Darum ist es schon interessant, auch mal zuzuschauen, wenn die an ihre Limits kommen.” “Bei uns früher, wenn du schalten hast müssen, alles mit einer Hand gefahren bist, war das vielleicht körperlich da und dort noch ein bisschen anstrengender. Diesmal scheinen die Burschen auch ans Limit gekommen zu sein. Das ist ganz normal und war immer so und ist ein Faktor, den man halt als Rennfahrer auf dem Programm haben muss, wenn man gewinnen will”, findet Berger. Den kompletten Videobeitrag mit den Studiogästen Gerhard Berger und Christian Danner gibt’s jetzt auf dem YouTube-Kanal von zu sehen, mit freundlicher Genehmigung von ServusTV, dem offiziellen Broadcaster der Formel 1 in Österreich. (Kanal jetzt kostenlos abonnieren und kein neues Formel-1-Video mehr verpassen!)

 
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