Formel-1-Technik: Was Alpine mit Fäden gemessen hat

Formel-1-Technik: Was Alpine mit Fäden gemessen hat

 

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Aero-Teile in Neonfarben kennt man in der Formel 1: Die Teams nutzen die sogenannte Flow-Vis-Farbe, um den Luftstrom über ihren Fahrzeugen sichtbar zu machen und so Rückschlüsse zu ihrer Aerodynamik zu erhalten. Alpine aber hat sich in Monza für einen ganz anderen Weg entschieden, und zwar für einen, der so gar nicht in die moderne Formel 1 zu passen scheint.   Aerodynamik-Fäden am Beam-Wing des Alpine A523 beim Formel-1-Rennen in Monza 2023

Was also hat der Rennstall getan? Alpine hat einzelne kleine Fäden auf der Rückseite von Heckflügel und Beam-Wing angebracht – so, wie das vor Jahrzehnten noch häufiger gemacht wurde, auch in der Formel 1. Seither aber haben sich das aerodynamische Verständnis und die Technik enorm weiterentwickelt. Alpine hatte dennoch gute Gründe, sich auf genau dieses System einzulassen. Aber der Reihe nach:

Was es mit Flow-Vis-Farbe auf sich hat Mit Flow-Vis-Farbe auf dem Auto lässt sich nachvollziehen, wie der Luftstrom über das komplette Auto hinwegzieht oder wie ein konkretes Teil im Wind steht. Bei der Flow-Vis-Farbe handelt es sich um ein Leuchtpulver, das mit dünnem Öl vermischt wird, üblicherweise mit Paraffin. Anschließend wird dieses Gemisch großzügig auf bestimmten Flächen des Fahrzeugs verteilt, zum Beispiel auf den Flügeln. Auf der Strecke verschmiert der Luftstrom die Farbe über das Auto hinweg und hinterlässt so eine Spur auf den Oberflächen. So können die Ingenieure den Weg der Luft über dem Auto nachvollziehen und erkennen, ob der Luftstrom zum Beispiel an einer bestimmten Stelle abreißt. Ist das Auto zurück in der Box, können Fotos vom Flow-Vis-Bereich gemacht werden, was wiederum der Aerodynamik-Abteilung bei der Analyse hilft, wie sich bestimmte Teile im Luftstrom verhalten. Aber die Analyse erfolgt in diesem Fall erst im Nachgang.   Flow-Vis-Farbe am Diffusor des Ferrari F1-75 aus der Formel-1-Saison 2022

Was Flow-Vis-Farbe nicht schafft, ist, die Funktionsweise der Aerodynamik im “Live-Betrieb” nachzuzeichnen. Sprich: Mit Flow-Vis-Farbe lässt sich nicht nachvollziehen, wie sich die Aerodynamik an einem bestimmten Punkt auf der Strecke oder bei einer bestimmten Geschwindigkeit verhält. Was Fäden zur Aerodynamik-Analyse beitragen Und an dieser Stelle kommen die Fäden ins Spiel, die Alpine in Monza verwendet hat. Der Vorteil hierbei ist: Es lässt sich damit zu jeder Zeit auf der Strecke erkennen, was mit der Luft um das Auto herum passiert. Das geht aber nur, wenn das Auto auch mit hochauflösenden Kameras ausgerüstet ist, die auf die Fäden ausgerichtet sind. So lassen sich die Aufnahmen studieren und Rückschlüsse ziehen: Die Fäden folgen der Richtung des Luftstroms über dem Auto und machen deutlich, wo der Luftstrom abreißt oder Verwirbelungen entstehen, und das an unterschiedlichen Punkten auf der Rennstrecke.   Blick auf Auspuff, Beam-Wing und Diffusor des Alpine A523 beim Formel-1-Rennen in Monza 2023

Ein Beispiel: Die Fäden könnten bei Volllast auf einer Geraden genau das aufzeigen, was die Ingenieure erwarten, aber in langsamen Kurven einen unerwünschten Nebeneffekt demonstrieren. Dergleichen lässt sich mit Aero-Fäden weitaus besser erkennen als mit Flow-Vis-Farbe. Die Entscheidung für Fäden oder für Flow-Vis-Farbe ist also eine Frage dessen, was man als Ergebnis haben will: Erkenntnisse darüber, wie sich der Luftstrom während der Fahrt verhält oder wie er sich während der Fahrt verhalten hat. Denn das kann ein Unterschied sein.

 
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