Jetzt auch Mike Elliott: Hält Mercedes so viele Personalabgänge aus?

Jetzt auch Mike Elliott: Hält Mercedes so viele Personalabgänge aus?

 

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Es war die große Schlagzeile im Vorfeld des Grand Prix von Sao Paulo in Brasilien: Mercedes und Mike Elliott, zuletzt Chief Technical Officer (CTO) des deutsch-britischen Teams, gehen ab sofort getrennte Wege. Einvernehmlich, wie es im offiziellen Wording heißt. Nicht ganz so freiwillig, wie im spekulationslustigen Paddock der Formel 1 gemunkelt wird.   Mike Eliott ist der jüngste Abgang einer langen Liste mit Mercedes-Personal

Doch die Version, dass man Elliott schlichtweg gefeuert habe, wird jetzt von Toto Wolff dementiert: “Mike war in Bezug auf seine Leistung für viele, viele Jahre mein Nummer-1-Angestellter”, sagt der Mercedes-Teamchef im Interview mit Sky und unterstreicht: “Wir werden einen der klügsten Köpfe in der Branche vermissen.” Eliotts Vertrag wäre am Jahresende zur Verlängerung angestanden. Er hatte die technische Gesamtverantwortung über die Formel-1-Autos 2021 übernommen, als er anstelle von James Allison zum Technischen Direktor ernannt wurde. Doch die Autos der Jahrgänge 2022 und 2023, ausgestattet mit dem vermeintlich innovativen “Zero-Pod”-Konzept, floppten. Im April 2023 trat Elliott einen Schritt zurück, räumte den Posten des Technischen Direktors wieder für Allison, und wurde teamintern zum CTO ernannt. Das war genau genommen keine Degradierung, aber doch ein Abzug von der unmittelbaren Designarbeit, nachdem auch das 2023er-Projekt für Mercedes nicht wunschgemäß gestartet war.

Warum Hamilton im März richtig sauer war Dabei schien Ende 2022 alles in die richtigen Bahnen zu kommen. George Russell gewann in Brasilien, und das von Eliott geführte Team entschied daraufhin, das “Zero-Pod”-Konzept doch nicht zu verwerfen, sondern ihm 2023 noch einmal eine Chance zu geben. Obwohl man davor eigentlich schon erklärt hatte, für 2023 komplett umzukrempeln. Nach den ersten Wintertests in Bahrain ging dann Lewis Hamilton mit für ihn ungewohnter Kritik am Ingenieursteam an die Öffentlichkeit. Man habe ihm 2022 offenbar nicht zugehört und die gewünschten Änderungen nicht umgesetzt, und jetzt sehe man ja, wozu das führe. Tatsache ist: Mercedes hat 2023 kein einziges Rennen gewonnen, und die Saison ist beinahe vorbei. Hamilton im März 2023: “Ich bin in meinem Leben schon so viele Autos gefahren, dass ich weiß, was ein Auto braucht und was nicht. Und ich denke, es geht wirklich um Verantwortlichkeit. Es geht darum, zuzugeben und zu sagen: ‘Okay, weißt du was? Wir haben dir nicht zugehört. Es ist nicht da, wo es sein sollte, und wir müssen dran arbeiten.'” Kurz darauf war Elliott nicht mehr Technischer Direktor, und ein weiteres halbes Jahr später ist er gar nicht mehr bei Mercedes. Zufall oder nicht? Hinter vorgehaltener Hand wird vermutet: Mag sein, dass die Trennung formell gesehen einvernehmlich war – aber bei Mercedes ist man vielleicht gar nicht unglücklich drüber, dass Elliott von sich aus vorgebracht haben soll, die Zusammenarbeit zu beenden. Das sagt Wolff zur Trennung von Elliott Wolff sagt dazu: “Die vielen Jahre haben bei ihm Spuren hinterlassen. Und ich finde es bemerkenswert, dass jemand nicht klammert, sondern von sich aus sagt: ‘Weißt du, ich möchte was anderes machen.’ Die Formel 1 ist ein inzestuöses Umfeld. Es ist bewundernswert, wenn da jemand sagt: ‘Ich habe für den Moment genug davon.'” Daran, dass Elliott ein fähiger Formel-1-Ingenieur ist, zweifelt in der Branche niemand. Nico Rosberg, 2016 Weltmeister auf Mercedes, hat ihn erst kürzlich als “extrem kompetent” gelobt: “Mike war derjenige, der zu meiner Zeit bei Mercedes die Aerodynamik umgekrempelt und die Aerodynamikabteilung nach Jahren der Red-Bull-Dominanz zur besten in der Formel 1 gemacht hat.” War der Abgang vielleicht doch nicht ganz freiwillig? Trotzdem stellt sich die Frage: Warum wurde nicht auf Hamilton gehört und das technische Konzept für das 2023er-Auto schon zum Saisonbeginn umgekrempelt und nicht erst für das Monaco-Update 2023? Warum hat es dafür die interne Personalrochade gebraucht? Und hat das lange Festhalten am 2022er-Konzept Elliott letztendlich vielleicht doch den Job bei Mercedes gekostet? Wolff antwortet: “So etwas ist nie die Entscheidung einer Einzelperson. Wir haben als Gruppe versucht, das schnellste Rennauto zu bauen, und wir waren mit dem anderen Konzept schon so weit, dass wir dachten, wir kriegen das vielleicht in den Griff. Dem war aber nicht so, also haben wir das Konzept geändert.” Video wird geladen…  

Man habe “viele Pflaster” auf das Auto geklebt, erklärt Wolff, also immer wieder kleine Problemherde versucht zu lösen. Doch wenn ein Problem gelöst war, trat ein anderes auf. Letztendlich kam man zu dem Schluss, dass es vielleicht doch besser wäre, auf ein simpleres Gesamtkonzept zu setzen. Auf eins, wie es Red Bull zu dominanten Erfolgen getragen hat. Dass Eliotts Abgang Mercedes signifikant schwächen wird, glaubt Wolff übrigens nicht: “Es ist nicht der Fehler eines Einzelnen, wenn das Auto nicht performt. Es ist aber auch nicht ein Einzelner, der das Auto schneller macht. Wir haben so eine Tiefe in der Organisation, dass man einen rausnehmen und durch einen anderen ersetzen kann.” Mercedes: Gut ein Dutzend Topingenieure verloren Die Liste der prominenten Abgänge, die Mercedes in den vergangenen Jahren verkraften musste, wird indes immer länger. Im Januar 2017 verließ Paddy Lowe, damals Executive Director für die Technik, das Team. Im Juni 2020 folgte Andy Cowell, der Leiter der Motorenabteilung. Damit waren die beiden Technikverantwortlichen der “Goldenen Ära”, für Chassis und Motor, erstmal weg. Es folgten weitere Abgänge wichtiger Mitarbeiter. Der Aerodynamiker Eric Blandin wechselte im November 2021 zu Aston Martin. Im Mai 2022 wurde der Motoreningenieur Ben Hodgkinson von Red Bull Powertrains abgeworben und dort zum Technischen Direktor gemacht. Im Juli 2022 folgte mit Phil Prew Mercedes’ bisheriger Chefingenieur in Brixworth. Bereits 2014 hatten Bob Bell und Jock Clear Mercedes verlassen. Im November 2018 wechselte Tony Ross von der Formel 1 in die Formel E. Im September 2019 ging Aldo Costa, eine der tragenden Säulen der Technikabteilung. Und im Juli 2023 Loic Serra. Alles Personen, die sich in der Formel 1 einen Namen gemacht hatten. Im Januar 2023 dann das nächste große Kaliber, als der langjährige Strategiechef James Vowles das Angebot nicht ausschlagen konnte, Teamchef bei Williams zu werden. Und jetzt auch noch Elliott. Dass Mercedes breit genug aufgestellt ist, um einzelne Abgänge zu verkraften, steht außer Frage. Doch in den vergangenen Jahren blieb es nicht bei einzelnen Abgängen …

 
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