George Russell: So hat ihn Mercedes nach Singapur aufgebaut

George Russell: So hat ihn Mercedes nach Singapur aufgebaut

 

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Wie niedergeschlagen George Russell nach seinem Crash im Formel-1-Rennen in Singapur gewesen ist, das lässt sich schon anhand seiner Reaktion am Funk erkennen: Russell brüllte “Nein!” in den Funk und schimpfte sich selbst einen “Amateur”, weil er einen Podestplatz in der Bande versenkt hatte. Sein Mercedes-Team aber half ihm bei der Verarbeitung der Ereignisse.   George Russell mit einem Mercedes-Mechaniker in Singapur 2023

Konkret: Andrew Shovlin als leitender Renningenieur suchte noch am Sonntagabend in Singapur den Kontakt zu Russell. “Er rief mich an und meinte, mein unglaubliches Fahren am gesamten Wochenende sei der einzige Grund gewesen, weshalb wir überhaupt um den Sieg mitgefahren waren.” “Er sagte: ‘Du hast uns das Gefühl gegeben, wie es ist, wieder um den Sieg zu kämpfen. Nimm das aus diesem Wochenende mit, nicht das Ende.’ Also nehme ich das Positive mit. Denn mit der Gesamtleistung [über das komplette Wochenende hinweg] bin ich wirklich zufrieden”, sagt Russell.

Erfahrung hilft Russell beim Verarbeiten des Unfalls Nachsatz: “Ich lasse doch einen Fehler von zwei Zentimetern nicht mein gesamtes Wochenende ruinieren. Und mir ist ein solches Wochenende lieber als hinterherzufahren und irgendwie glücklich ein gutes Ergebnis abzustauben.” Doch ganz so einfach, wie es in diesen Äußerungen klingt, war es nicht für Russell, den Unfall von Singapur abzuhaken. Er habe “wahrscheinlich 24 bis 36 Stunden” gebraucht, “um darüber wegzukommen”, so Russell. Inzwischen aber sei die Sache für ihn vollkommen erledigt. “Ich habe ja nicht zum ersten Mal eine so schwierige Situation zu meistern”, erklärt der Mercedes-Fahrer. “So was kommt mit Erfahrung, denn in jeder Laufbahn gibt es Höhen und Tiefen. Und ich bin dankbar für ein paar schwierige Momente in der Vergangenheit, nach denen ich zurückgeschlagen habe. Denn sowas hilft dir dabei, besser mit diesen Situationen umzugehen.” Warum zu viel Nachdenken manchmal schadet Außerdem lasse sich die Vergangenheit ohnehin nicht mehr ändern. Russell: “Es geht einfach weiter zum nächsten Rennen.” Gerade das Abhaken von Negativerlebnissen sei entscheidend für einen Profisportler, aber auch für eine Privatperson: “Du kannst dich natürlich mit solchen Rückschlägen beschäftigen und dir zu viele Gedanken darüber machen, die dich dann auffressen. Aber das führt unterm Strich zu nichts”, meint Russell. “Es gibt also den Moment, in dem es dir den Boden unter den Füßen wegzieht, aber dann wachst du eines Tages auf und machst weiter. Der Unfall ist jetzt vier Tage her und ich schaue nur nach vorne.” Ist Singapur 2023 mit Imola 2020 vergleichbar? Ob er das nach Imola 2020 genauso gemacht habe, wird Russell gefragt. Damals war hinter dem Safety-Car in aussichtsreicher Position abgeflogen und hatte wichtige Punkte verschenkt. Russell räumt ein “ähnliches Gefühl” ein, wenn er zurückdenkt. Singapur 2023 habe aber auf einem ganz anderen Niveau gespielt: “Es war hart, weil es so ein langes, ermüdendes Rennen ist. Das schlaucht physisch und psychisch. Aber wir haben halt gepusht für den Sieg. Wir sind Racer. Wir sind nicht zufrieden mit einem sicheren zweiten Platz, was es sonst geworden wäre”, erklärt er.   Der Mercedes von Bottas und der Williams von Russell nach dem Unfall 2021 in Imola

Und wie genau kam es dann zum Abflug in der letzten Runde in Kurve 10? Hat sich Russell etwa vom direkt vor ihm fahrenden Lando Norris im McLaren irritieren lassen? Denn Norris selbst gestand nach dem Rennen ein: Er hatte ebenfalls in Kurve 10 die Banden berührt, aber offenbar weniger stark als Russell kurz danach. Russell sucht die Schuld bei sich selbst, nicht bei Norris Russell sagt, er habe sich die komplette Sequenz “nochmal angesehen”, wolle “die Schuld dafür aber nicht weitergeben” an Norris. Die Begründung: “Ich war es, der die Mauer berührt hat.” Es sei in diesem Moment aber alles sehr schnell gegangen: “Ich sehe, wie Lando die Mauer berührt, und ich denke, ‘Oh, er ist in der Mauer’, und dann bin ich ebenfalls in der Mauer. Wenn du so dichtauf einem anderen Fahrer hinterherfährst, dann folgst du ihm automatisch ein Stück weit. Du schaust nach vorne und nicht nach links oder rechts an die Mauern”, sagt Russell. Er könne sich vorstellen, dass er von Norris’ Mauerkuss kurz abgelenkt worden sei. “Oder ich bin ihm einfach nachgefahren und habe die Mauer härter erwischt. Oder es war einfach ein dummer Fehler”, meint Russell. “Es scheint mir nur ein bisschen zu viel Zufall zu sein, dass ich auf jeder einzelnen Runde davor – meine Qualifying-Runde fühlte sich auf den Punkt präzise an – die Mauer nicht auch nur einmal berührt hatte. Und dann berühre ich sie zwei Zehntel, nachdem er sie berührt hatte.” Wollte Russell zu viel in der Schlussphase in Singapur? Doch in diesem Moment habe er nur eines vor Augen gehabt: seine Siegchance in Singapur. Er habe in der Schlussrunde des Rennens alles dafür getan, Norris und Carlos Sainz davor noch abzufangen. Fotostrecke: Singapur: Die Fahrernoten der Redaktion Lance Stroll (6): Nahm am Rennen nicht teil, daher können wir nur das Qualifying bewerten. Da war er nicht nur zu langsam sondern warf am Ende auch noch das Auto weg, was dann zu seiner Nichtteilnahme am Sonntag führte. Ungenügend.

Er gehe generell “etwas mehr Risiko” ein in diesem Jahr, betont Russell. In den Nachwuchsklassen und auch 2022 im ersten Mercedes-Jahr als Teamkollege von Lewis Hamilton sei er eher zurückhaltend gewesen und auf Ankommen gefahren, um die Punkte mitzunehmen. 2023 aber habe er es auf “die großen Ergebnisse” abgesehen. “In Singapur und in Zandvoort ging das in die Hose. Aber du fährst gegen die besten Fahrer der Welt, du probierst dich aus. Und wie ich schon sagte: P2 oder P3 sind für uns nicht zufriedenstellend. Du willst immer mehr.” “So war das schon damals bei Williams [in Imola 2020]: Ich wusste, ich müsste alles geben, um auch nur eine halbe Chance zu haben, die Position zu halten. Andersherum hätte ich mich geärgert, wenn ich nicht alles gegeben und die Position verloren hätte. Oder wenn ich es in Singapur hätte langsam angehen lassen, nur um in der letzten Runde noch von Lewis überholt zu werden.” “Ich wäre selbst von P3 bitterlich enttäuscht gewesen, weil wir den Sieg verpasst hätten. Denn dafür hatten wir alles gegeben”, sagt Russell. “Aber all das gehört zu diesem Geschäft dazu, und ich mag es, wenn du als Fahrer von solchen Rennstrecken bestraft wirst, wenn du einen Fehler machst.”

 
Formel1.de 

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