“Reifenflüsterer” ist wieder da: Warum Sergio Perez so stark ist wie nie zuvor

“Reifenflüsterer” ist wieder da: Warum Sergio Perez so stark ist wie nie zuvor

 

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Sergio Perez genoss in der Formel 1 jahrelang einen Ruf als “Reifenflüsterer”; also als ein Fahrer, der die Reifen schont und deren Performance über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten kann als viele seiner Gegner. Legendär sind Rennen wie sein erstes Podium auf Sauber beim Grand Prix von Malaysia 2012, oder auch später auf Force India und Racing Point.   Sergio Perez hat sein Mojo als “Reifenflüsterer” 2023 wiederentdeckt

Doch seit Perez 2021 zu Red Bull gewechselt ist, scheint ihm diese Qualität abhandengekommen zu sein. Das hat er jetzt erstmals öffentlich zugegeben. Es sei 2022 “eine meiner großen Schwächen” gewesen, den Abbau der Reifen zu kontrollieren, sagt der 33-Jährige. Oder, wie es Christian Horner formuliert: Max Verstappen sei in dieser Disziplin “die Referenz”. Aber von den bisherigen fünf Saisonrennen 2023 (inklusive F1-Sprint in Baku) hat Perez drei gewonnen; dazu kommen ein zweiter Platz beim Auftakt in Bahrain sowie ein fünfter Platz mit schnellster Rennrunde in Melbourne.
Der Grund für den erfolgreichen Turnaround ist letztendlich einfach harte Arbeit: “Über den Winter habe ich mich mit meinen Ingenieuren hingesetzt, um mir das genau anzuschauen, denn ich war ziemlich enttäuscht”, sagt Perez. “Da haben wir so einiges verstanden. Und jetzt kriege ich das viel besser hin.”
Dabei war sich Perez nicht zu schade dafür, sich beim Teamkollegen etwas abzuschauen. Red-Bull-intern gibt es keine Geheimnisse, “sondern alle Daten sind zwischen den beiden Fahrern und den beiden Ingenieursteams offen zugänglich. Checo hat hart daran gearbeitet, besser zu verstehen, wie er die Reifen länger haltbar machen kann”, verrät Horner.

Beim Teamwechsel die alte Qualität verlernt Für Perez begann Ende 2020, als er als frischgebackener Grand-Prix-Sieger von Racing Point zu Red Bull kam, ein neues Kapitel. “Die Art und Weise, wie du in verschiedenen Teams mit den Reifen umgehen musst, unterscheidet sich sehr stark”, weiß der Mexikaner jetzt. “Ich musste zuerst mal viel darüber lernen, wie ich mit einem Red Bull meine Reifen am besten schone.” 2021 sei er “gegen Ende des Jahres besser geworden” – man erinnere sich an seine fabelhafte Performance als Verstappens “Wingman” beim denkwürdigen Finale in Abu Dhabi -, “aber dann kam die große Regeländerung, und da schaffte ich es nicht mehr, die Reifen so zu behandeln, wie sie das gebraucht hätten”. “Jetzt habe ich ein besseres Gefühl dafür. Ich fühle mich wie ein vollwertiger Red-Bull-Fahrer. Aber da kommt noch mehr. Ich glaube: Sobald du voll in einem Team angekommen bist, das Konzept des Autos verstehst und das Maximum rausholen kannst, wirst du immer besser. Aber das braucht halt Zeit. Ich bin mir sicher, dass ich da im Vergleich zu 2022 große Schritte gemacht habe.” Dabei ging es teilweise um feine Details, die Perez an seinem Fahrstil korrigieren musste. So soll er, so hört man das im Paddock, lange Zeit später gebremst haben als Verstappen. Dadurch kam es aber zu marginalen Rutschphasen, die über die Dauer einer Renndistanz einen Unterschied machen und die Reifen abbauen lassen. Perez: Hätte in Baku sowieso gewonnen Angesichts seiner derzeitigen Form strotzt Perez vor Selbstbewusstsein. Er glaubt, dass er in Baku auch ohne Verstappens Safety-Car-Pech gewonnen hätte: “Ja, ich denke schon. Wenn er in der Runde nicht an die Box gekommen wäre, hätte ich ihn wahrscheinlich auch so gekriegt. Ich war schon nahe an ihm dran, im DRS, und seine Reifen ließen auch gerade nach.” Es mache ihm “Riesenspaß”, erstmals wirklich mittendrin zu sein im WM-Kampf. Zwar lieferte Perez auch 2022 eine starkes erstes Saisondrittel ab. Nach seinem Sieg in Monaco lag er in der Fahrerwertung nur 15 Punkte hinter Verstappen. Aber derzeit haben Beobachter zum ersten Mal den Eindruck, dass Perez an guten Wochenenden auch aus eigener Kraft gewinnen kann. Video wird geladen…  

“Dafür habe ich mein ganzes Leben lang gearbeitet”, gibt er sich entschlossen. “Ich genieße das einfach, mache mir keinen Druck. Ich hatte bisher eine tolle Karriere. Jetzt will ich einfach noch mehr Rennen gewinnen. Ich denke nicht an die WM, ich denke nur an Miami und daran, wie ich hier ein besseres Ergebnis einfahren kann.” “Ich bin mental sehr stark. Das ist meine größte Stärke”, ist Perez überzeugt. “Es ist nicht leicht, Max’ Teamkollege zu sein, denn er liefert immer ab. Das wissen wir aus der Vergangenheit. Es ist nicht leicht für seinen Teamkollegen, gegen ihn zu überleben. Aber ich habe an mich geglaubt, habe mich tief ins Fahrzeugkonzept eingearbeitet und habe sichergestellt, dass ich die Werkzeuge jetzt richtig nutzen kann.” Red Bull: Glaubt das Team mehr an Verstappen? Gleichzeitig haben Experten kaum Zweifel daran, dass sich Verstappen mit seinem herausragenden Talent auf lange Sicht erneut durchsetzen wird. Auch bei Horner hört man zwischen den Zeilen durch, dass Red Bull eher Verstappen als Perez zutraut, das hohe Niveau über eine komplette Saison zu halten. “Checo hatte einen fantastischen Saisonstart, stärker als je zuvor”, sagt er. “Selbstvertrauen ist in jedem Sport eine große Sache, und Checos Selbstvertrauen ist enorm. Aber die WM ist ein Marathon, und da wird es Höhen und Tiefen geben. Es wird für beide Fahrer eine Herausforderung werden, die Konstanz aufrechtzuerhalten.” Zweifel, dass Red Bull in 50:50-Situationen ein bisschen mehr hinter Verstappen stehen könnte als hinter ihm, hat Perez übrigens nicht: “Ich glaube, dass mich das Team genauso unterstützen wird wie Max. Das tun sie schon die ganze Saison.” Dass man Verstappen beim Anflug des Safety-Cars in Baku sofort reingeholt habe, ihn aber nicht (auch wenn sich das im Nachhinein ohnehin als Fehlentscheidung herausstellte), wertet Perez auch nicht als Zeichen dafür, dass er im Zweifel in brenzligen Situationen nur das Interesse Nummer 2 von Red Bull sein könnte. Er winkt ab: “Ich glaube das nicht. Ich glaube, sie haben Max reingeholt, weil sie wussten, dass er Probleme mit den Reifen hatte und dass die dahinter auch reinkommen. Ich glaube, das war eine Reaktion darauf, um sich gegen einen Undercut zu schützen und mit beiden Autos die jeweils bestmöglichen Strategien zu fahren.” Perez dankbar für freies Fahren im Teamduell Dass Verstappen und er frei fahren dürfen, sei nicht selbstverständlich: “Wir müssen uns da glücklich schätzen”, findet Perez. “Ich bin Red Bull sehr dankbar, denn es wäre ein Leichtes für das Team, nach 20 Runden die Reihenfolge einzufrieren und zu sagen, dass wir die Zuverlässigkeit der Autos nicht mehr auf die Probe stellen.” “In Dschidda und Baku”, erinnert er sich, “haben wir jeweils das ganze Rennen durchgehend gepusht. In Baku ging das soweit, dass wir beide ein paar Mal die Mauer touchiert haben. Das ist nur deswegen passiert, weil wir so am Limit waren. Zum Glück ist es gutgegangen. Denn das hätte auch ganz schnell einen Schaden geben können.”

Ob das nun klug ist, wie Red Bull frei fahren zu lassen, oder ob es smarter wäre, wie einst Ferrari keinen internen Zweikampf zuzulassen, sondern alles auf die klare Nummer 1 zuzuschneiden, um Risiken zu minimieren, das sei dahingestellt. Fest steht: Es ist sicher im Interesse der Fans, wenn Red Bull schon so dominant ist, dass wenigstens teamintern ein WM-Duell zugelassen wird. Verhältnis zu Helmut Marko intakt Ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt bei solchen Entscheidungen ist Helmut Marko. Red Bulls Motorsportkonsulent, so wird oft behauptet, sei ganz klar Team Verstappen. Doch Perez sieht das anders: “Ich schätze sehr, was Helmut für das Team macht und was er in der Vergangenheit geleistet hat. Und er hat mich auch immer unterstützt.” “Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu ihm”, sagt Perez. “Er ist sehr geradeheraus, und ich schätze seine Art sehr. Wenn man seine Kommentare liest, erweckt es manchmal den Anschein, als hätte er ein Problem mit mir. Aber wenn ich persönlich mit ihm spreche, erlebe ich Helmut immer ganz anders als in den Medien. Wir haben ein gutes Verhältnis.” Zumal es letztendlich Marko ist, dem es Perez zu verdanken hat, überhaupt im Red Bull zu sitzen. Ende 2020, als ein Nachfolger für Alexander Albon gesucht wurde, war auch Nico Hülkenberg in der Verlosung. Doch Marko und Horner kamen überein, dass man es mit Perez versuchen möchte. Eine Entscheidung, die sie bisher nicht bereut haben.

 
Formel1.de 

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