Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Sergio Perez

Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Sergio Perez

 

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Liebe Leser/-innen,   Gut, aber nicht gut genug: Sergio Perez hat mit Verstappen einen übermächtigen Gegner

irgendwie hat mir der arme “Checo” gestern leidgetan. Es schien alles wie am Schnürchen für ihn zu laufen: Erst der totale Triumph in Baku, mit Sieg im F1-Sprint und dann auch im Rennen, dann die Poleposition in Miami, der frenetische Jubel der hispanischen Community in Florida, die am Sonntagmorgen nur noch darüber sprach, dass Sergio Perez mit einem Sieg der erst zweite Mexikaner nach Pedro Rodriguez werden könnte, der eine Formel-1-Weltmeisterschaft anführt. Aber Miami wurde nicht das erhoffte Volksfest der Hispanics, sondern eine eindrucksvolle Machtdemonstration von Max Verstappen, der seinem Teamkollegen das ganze Wochenende hindurch sehr klar die Grenzen aufgezeigt hat.
Schon in Baku hatte Perez Glücksgöttin Fortuna auf seiner Seite, als das Safety-Car im für Verstappen schlechtestmöglichen Moment auf die Strecke kam. Wahr ist zwar auch, dass Perez in Baku stets über sich hinauswächst und Verstappen womöglich aus eigener Kraft schlagen hätte können. Tatsache ist aber: Es war ein bisschen Glück dabei.

Miami: Klasseunterschied zwischen Perez und Verstappen Bei der Pole am Samstag in Miami sowieso. Verstappen hatte ihn im zweiten und dritten Freien Training regelrecht abgewatscht. Perez fuhr am Freitag mit einem anderen Set-up, hatte um bis zu sieben km/h mehr Topspeed, verlor dafür aber in den Kurven zu viel Zeit. Als er Verstappens Set-up kopierte, war er in den Kurven immer noch langsamer, auf den Geraden aber nicht mehr schneller. Wäre in Q3 nicht Charles Leclerc vor dem Fake-Jachthafen abgeflogen (Die Boote auf der hellblauen Poolfolie finde ich übrigens immer noch merkwürdig – man stelle sich vor, Kimi Räikkönen würde dort betrunken runtertaumeln!), Perez wäre nie im Leben Bestzeit gefahren. Nach dem Rennen suchte der Mexikaner nach Erklärungen dafür, warum Verstappen vom neunten Startplatz aus schon im ersten Stint an ihn ranfahren und schlussendlich auch gewinnen konnte. Die angeblich schwachen Mediumreifen fielen ihm da ein, und der Regen in der Nacht, der den Asphalt sauber gewaschen hatte. Ich bin mir sicher: Perez glaubt wirklich, dass es äußere Faktoren waren, die zu diesem für ihn ernüchternden Rennergebnis geführt haben. Es braucht den neutralen Blick von außen, um zu erkennen: Verstappen war einfach besser, und es gab kein Szenario der Welt, in dem dieser Grand Prix für Perez zu gewinnen gewesen wäre. Nur an Verstappens schlechten Tagen ist es spannend Es ist eine Realität, die Verstappen letzte Nacht eindrucksvoll vorgeführt hat: Wenn er einen schlechten Tag hat (was selten vorkommt) und Perez einen guten, dann fahren die beiden Red Bulls auf Augenhöhe. Aber wenn Verstappen einen normalen bis guten Tag hat, dann kann ihm Perez nicht das Wasser reichen. queueTwitterWidget();queueTwitterWidget(); Christian Horner wurde am Freitag in der Teamchef-Pressekonferenz nach dem internen Red-Bull-Duell gefragt. Als er antwortete, dass es eine Saison mit Höhen und Tiefen werden wird, eine Herausforderung für beide Fahrer, das hohe Niveau zu halten, da ahnten viele Journalisten: In Wahrheit wollte er sagen, dass er sich nicht vorstellen kann, dass Perez eine komplette Saison mit Verstappen mithalten kann. Ein paar Rennen vielleicht, ja. Eine ganze Saison? Nein. Natürlich hat Horner das nicht ausgesprochen. Es wäre töricht, das zu tun und Perez so zu entmutigen. Red Bull braucht zwei starke Fahrer, und Perez ist dann am stärksten, wenn er an sich glaubt. Und glaubt, dass sein Team das auch tut. Nummer-1-Frage: Die regelt Verstappen schon selbst! Überflüssig sind in der Hinsicht Diskussionen über einen vermeintlichen Nummer-1-Status von Verstappen. Ich bin sicher, Red Bull stellt beiden Fahrern gleiches Material zur Verfügung und gibt ihnen gleiche Chancen. Verstappen regelt das schon selbst, dass es am Ende nur er sein wird, der Weltmeister werden kann. Der braucht dafür keine Hilfe. Perez und Verstappen, das ist der Unterschied zwischen sehr, sehr gut und absoluter Sonderklasse. Das hat es in der Formel 1 schon oft gegeben. Historische Vergleiche: Geht es Perez genauso? Mein Landsmann Gerhard Berger konnte den großen Ayrton Senna bei McLaren an seinen besonders guten Tagen manchmal ärgern. Wenn Senna nicht ganz auf der Höhe war und Berger in Topform, dann war Berger eine ernsthafte Gefahr für den mit herausragendem Talent gesegneten Brasilianer. Suzuka 1991 fällt mir da spontan ein. Ein sagenhaftes Autorennen, zwei McLaren-Piloten auf allerhöchstem Niveau. Erst am Ende des Rennens musste Berger den Kampf um den Sieg aufgeben – und gewann den Grand Prix nur, weil ihn Senna in der letzten Kurve vorbeiwinkte, um für die Unterstützung im WM-Kampf Danke zu sagen. Rubens Barrichello konnte Michael Schumacher bei Ferrari ganz selten schlagen, schaffte es aber manchmal, die unumstrittene Nummer 1 im Team zumindest zu kitzeln. Giancarlo Fisichella hatte jedes Jahr ein, zwei Rennen, indem er bei Renault schneller war als Fernando Alonso. War das das wahre Ausmaß von Red Bulls Dominanz? Video wird geladen… In diesem Video erklären wir, warum wir diesen Mut nach der Machtdemonstration von Max Verstappen und Red Bull beim GP von Miami verloren haben.

Und Valtteri Bottas hatte manchmal Wochenenden, wenn es Lewis Hamilton gerade schwerfiel, sich zu Höchstleistungen zu motivieren, an denen er mit dem scheinbar übermächtigen Teamkollegen nicht nur mithalten, sondern ihn sogar besiegen konnte. Selten, aber doch. Rosberg: Warum seine WM 2016 so besonders war Nico Rosberg war 2016 sogar dazu in der Lage, für eine ganze Saison über sich hinauszuwachsen und den wahrscheinlich mit einem Funken mehr Talent gesegneten Hamilton im Kampf um die Weltmeisterschaft zu bezwingen. Eine Ausnahmeleistung, zu deren Wahrheit aber auch gehört, dass die Geschichtsbücher ohne Hamiltons Motorschaden in Malaysia vielleicht anders geschrieben worden wären. Ich saß in der ADAC-Jury, als Rosberg in jenem Jahr zu Deutschlands Motorsportler des Jahres gewählt wurde. Schon damals fand ich, dass es eine absolut herausragende Leistung war, so hart an sich zu arbeiten, dass man auch einen besseren Gegner schlagen kann. Ein leuchtendes Beispiel dafür, was Menschen mit der richtigen Einstellung erreichen können. Berger, Barrichello, Fisichella, Bottas, Rosberg: großartige Rennfahrer, die zu den Allerbesten ihrer Zeit gehörten und sicher gut genug waren, um im für sie richtigen Jahr und im richtigen Auto auch Weltmeister zu werden. Ihr Problem war, dass sie übermächtige Gegner hatten, Jahrhunderterscheinungen, die letztendlich unter normalen Umständen nicht zu schlagen waren. Bottas: Bis 2021 gebraucht, um Hamiltons Dominanz einzusehen Berger hat inzwischen realisiert, dass Senna einfach besser war; Bottas hat, hat er erst kürzlich erzählt, bis 2021 gebraucht, um sich selbst einzugestehen, dass er gegen Hamilton im gleichen Auto keine Chance haben würde. Perez geht es jetzt genauso. Er glaubt noch dran, dass er gut genug ist, um Verstappen zu schlagen. Die Wahrheit ist: Er ist es nicht. Die Geschichtsbücher werden das dokumentieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass Miami ein Wendepunkt in dieser WM war. Weil Perez’ Selbstvertrauen einen Knacks erhalten haben könnte, und weil das Rennwochenende eindrucksvoll gezeigt hat, wie viele Reserven Red Bull notfalls aktivieren kann, wenn’s wirklich drauf ankommt. Gut möglich, dass Verstappen jetzt zu einem ähnlichen Solo ansetzt, wie er das schon 2022 getan hat. queueTwitterWidget();queueTwitterWidget(); Denn eins ist klar: Wenn am Ende ein Red-Bull-Fahrer Weltmeister wird, dann wird es Verstappen sein. Auch wenn der Perez, den wir gerade erleben, der beste Perez ist, den es je gegeben hat. Sorry, “Checo”. Euer
Christian Nimmervoll Hinweis: Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Kolumne meine subjektive Wahrnehmung abbildet. Wer anderer Meinung ist, kann das gern mit mir ausdiskutieren, und zwar auf meiner Facebook-Seite “Formel 1 inside mit Christian Nimmervoll”. Dort gibt’s nicht in erster Linie “breaking News” aus dem Grand-Prix-Zirkus, sondern vor allem streng subjektive und manchmal durchaus bissige Einordnungen der wichtigsten Entwicklungen hinter den Kulissen der Formel 1.

 
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